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Comic-Besprechung - Blei im Schädel 1: Kleine Fische
Geschichten:Du plomb dans la tête: 1. Les petits poissons
Autor: Matz, Zeichner: Colin Wilson, Farben: Chris Blythe
Story:
Er ist ein Senator, lässt sich aber ausgerechnet von zwei Killern überraschen, wie er mit einer minderjährigen Edelprostituierten zusammen ist. Louis und Jimmy, die beiden Killer, verrichten ihr Tagwerk und glauben wie immer keine Spuren hinterlassen zu haben. Wären da nur nicht ein Paar sehr teure Schuhe und eine Spur aus Hundekot, die die beiden ermittelnden Polizisten Perry und Carlisle stutzig machen würde…
Meinung:
Es passiert eher selten, dass der erste Eindruck eines Comics täuscht. Als Autor Matz (Alexis Nolent) die beiden Killer auf rund acht Seiten über Frauen, teure Schuhe und Psychiater sprechen lässt, entstand zunächst der Eindruck, dass dieser Comic eher eine Persiflage sein könnte, eine eher schlecht gemachte zudem. Doch dann reißt Matz das Ruder komplett herum. „Blei im Schädel“ wird sehr schnell zu einem echten Krimi und zu einer wirklich sehr guten Geschichte. Und schnell wird auch klar, dass sich Matz zwar sehr viel Zeit für die Einführung der Killer genommen hat, aber dass genau diese Einführung sehr wichtig war und die Charaktere korrekt definiert hat. Schlussendlich bietet diese Einführung die Grundlage für den Rest des Falls, denn vieles hat hier mit der psychologischen Situation der Killer zu tun.
Sicherlich ist es besonders problematisch einen Krimi zu schreiben, bei dem der Leser schon weiß, wer denn nun der Täter ist und welche Motive für diese Männer dahinter standen. Im Prinzip wird sich nun alles auf die Suche nach den Tätern konzentrieren und wie diese versuchen werden ihren Häschern aus dem Weg zu gehen. Das ist die eine Seite. Allerdings hat Matz auch eine Frage aufgeworfen, die in Band noch nicht angesprochen wird: Warum wurde denn nun eigentlich der Senator ermordet? Und das wird es auch sein, was diese Serie ausmachen wird.
Zeichnerisch gesehen fällt mit Sicherheit auf, dass Colin Wilson in die amerikanische Schule gegangen ist und er hat ja auch einiges mit Garth Ennis, Ed Brubaker und für Star Wars gezeichnet. Das ist durchaus auch interessant und visuell überraschend. Wilson ist sehr weit von französischen Gegebenheiten entfernt. Und visuell ist es für Bunte Dimensionen Neuland, das hier betreten wird. An manchen Stellen sieht es so aus, als wären Seiten in der Größe von US-Comics auf das französische Format aufgeblasen worden und hier sind dann auch durchaus Schwächen von Wilson zu sehen. Alles in Allem hat er aber eine gute, eine überzeugende Arbeit hingelegt und sich nach und nach in die Möglichkeiten des französischen Formats eingelebt.
Fazit:
„Blei im Schädel“ überrascht nach einem ungewöhnlichen Beginn mit einer wirklich guten Kriminalgeschichte. Hier sollte man einmal reinschauen.
Blei im Schädel 1: Kleine Fische
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Bunte Dimensionen
Preis:
€ 15,00
ISBN 13:
978-3-938698-38-1
56 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Überzeugende Geschichte
- Überzeugende Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(16 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 20.01.2009 | |||||||||||||
Kategorie: | Blei im Schädel | |||||||||||||
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Leseprobe | ||||||||||||||
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