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Your Family Entertainment kauft Fix & Foxi - Ein Kommentar | |
Ob Your Family Entertainment wirklich weiß, auf was sie sich da eingelassen haben? Sie haben eine Marke gekauft, bei denen so gut wie alle Experten einer klaren Meinung sind: Sie ist tot, begraben, unwiderbringlich verbrannt. In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Versuche Fix & Foxi wieder zu beleben. Und immer wieder sind die Verleger gescheitert. Die Verkaufszahlen der produzierten Hefte waren meist unterirdisch. Die digitale Verwertung lief nie wirklich richtig an. Sicher gab es Käufer, sicher gab es Menschen, die sich den Download gönnten. Aber es waren oft genug die alten Fans, die aus Nostalgie zuschlugen. Man erreichte einfach nicht die Jugend. Es ist auch kaum verwunderlich, dass Fix & Foxi keine Kinder mehr erreichen. Der Markt ist gewaltig, er hat so viele Charaktere, dass man beinahe abwinken muss, wenn man versucht sich eine Übersicht zu verschaffen. Und in dieser Unübersichtlichkeit sind Fix & Foxi eher wie die müde Oma, als wie der coole junge Überflieger. Und wer will sich ernsthaft eine müde Oma kaufen? Und trotzdem scheint Stefan Piëch über den Neuzugang sehr glücklich zu sein. Der Kauka Komikosmos passe „ideal zu unserem qualitativ anspruchsvollen und edukativen Programmstock“. Eine erstaunliche Aussage. Fix & Foxi hatten wohl eher kaum in der Vergangenheit einen Anspruch. Und edukativ waren sie dann wohl auch eher nicht. Noch viel erstaunlicher ist, dass die Werke von Rolf Kauka in der Tat „einen weiteren strategischen Grundstein für die Positionierung der YFE als führendem deutschen Anbieter von Qualitätsinhalten europäischen Ursprungs im Kinderunterhaltungsmarkt“ darstellen sollen. Das könnte sich als sehr wackelig erweisen. Zwei Szenarien sind denkbar: Fix & Foxi wurde hinzugekauft, um einen prominenten Namen im Portfolio zu haben. Nicht mehr, nicht weniger. Die Marke wird auf Sparflamme gehalten, digitale Veröffentlichungen werden als Maximum aufgelegt. Diese sind auch angekündigt. Immerhin muss hier nicht viel Geld in die Hand genommen werden, um sie zu realisieren. Das andere Szenario: Your Family Entertainment macht die Ankündigung war und investiert Geld, um neue TV- und Kinoinhalte zu entwickeln. Um das zu machen, werden Millionen benötigt. Eine gut gemachte Zeichentrick-Episode kostet um die 300.000 bis 500.000 Euro. Ein Film würde ganz andere Dimensionen bewegen müssen. Ist das wahrscheinlich? Denn um dieses Geld refinanzieren zu können, müsste die Lizenz auch im Rest von Europa, besser noch der Welt ein Erfolg werden. So, wie es die Schlümpfe unlängst geschafft haben. Aber Fix & Foxi war nie ein europäisches, geschweige denn ein weltweites Phänomen. Und somit steht eine Refinanzierung mehr als nur auf tönernen Füßen. Der Leser mag sich ein eigenes Bild davon machen, was wohl am Wahrscheinlichsten ist. |
Special vom: | 22.05.2014 | ||||||
Autor dieses Specials: | Bernd Glasstetter | ||||||
Kategorie: | Allgemein | ||||||
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