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Interview mit Christian Krank | |
Die Serie wird im ungewöhnlichen A5-Querformat präsentiert. Warum hast Du Dich für dieses Layout entschieden?
Alle Ausgaben sind in Englisch getextet. Willst Du "Tales of the Dead Earth" damit gleich über den deutschen Sprachraum hinaus bekannt machen, oder was ist die Intention dahinter? Das hat mehrere Gründe. Erstens ist das Publikum einfach größer. Du stellst es online und fast alle Welt versteht es, weil du keine Sprachbarriere hast.
Das war das erste Kapitel, das ich für Dead Earth gezeichnet habe, und eigentlich war es eine Zeichenübung für mich. Schon länger hatte ich nichts mehr zu Papier gebracht, nur Tank Girl coloriert. Die Serie wird von Dir selbst produziert und vertrieben. Hast Du keinen Verlag dafür gefunden oder willst Du lieber die volle Kontrolle über dein Werk behalten? Ich habe mich nie wirklich drum gekümmert. Ich habe es mal zwei, drei Verlagen gezeigt. Die großen deutschen Verlage machen hauptsächlich Lizenzen. Die interessiert das kaum. Für manch anderen Verlag ist es zu progressiv gezeichnet. Und außerdem bin ich mir dann auch zu gut gewesen, um vertröstet zu werden, dass es doch Bezahlung genug sei, veröffentlicht zu werden. Von einem Verlag bekam ich das Angebot, für sie was zeichnen zu können, das hätte ich auch sehr gerne gemacht. Das ist zeitlich aber dann doch recht schwer, weil ich einen normalen Job und eine Familie habe. Und da will ich einfach machen, worauf ich richtig Lust habe. Und das ist eben Tales of Dead Earth. Außerdem komme ich aus der Punk- und Hardcore Szene. Die DIY-Mentalität ist bei mir deshalb besonders ausgeprägt. Bei der Bezeichnung der Untoten fällt sofort die Hommage an George Romero auf. Warum hast Du Dich für den Namen "Romeros" anstatt "Zombies" entschieden und welche Bedeutung hat George Romero für Dich? Erste Regel in jedem guten Zombiefilm:
Welche anderen Comicprojekte sind geplant bzw. bereits in Arbeit? Im Moment arbeite ich noch an einem großem Illustrations- und Designprojekt für ein Brettspiel namens Kolossus. Wir versuchen, es über eine Spielecrowdfundingplattform zu finanzieren, weil es doch einen recht großen Materialaufwand hat. Es ist ein strategisches Brettspiel mit dreidimensionalem, veränderlichen Spielplan und tollen Miniaturen in einer fantastischen Spielwelt. Ein paar weitere Buchcover sind geplant. Und die Story von Tales of Dead Earth 4 sitzt schon tief in meinem Hinterkopf und will so schnell wie möglich raus.
Auf deiner Facebookseite zeigst du gerne Szenen aus der nächsten Ausgabe. Wann geht es mit Tales of the Dead Earth weiter? Teil 3 erscheint wie immer passend zum Gratis Comic Tag, der dieses Jahr auf den 11. Mai fällt. Wie wichtig ist dir das Feedback der Leser? Ich kommuniziere gerne mit den Lesern. Etwa Smalltalks im Comicladen, bei Signierstunden oder online auf der Facebookseite von Dead Earth. Ich kann auch ein sehr egozentrischer Künstler sein, der mit Tales of Dead Earth einfach sein Ding durchziehen will. Da ist es recht schwer für mich, Kritik zuzulassen (so wie das auch schon im Zeugnis in der Grundschule stand). Nicht, dass ich bisher viel negative Kritik bekommen hätte. Eher im Gegenteil. Ich kann tolerieren, wenn jemand sagt, er kann beispielsweise mit der Titelheldin nichts anfangen kann, weil sie zu oberflächlich ist und eine Mischung aus Tank Girl und Aeon Flux darstellt. Denn das soll auch genau so sein. Bis ich entscheide, ihr mehr Tiefe zu geben. Und wenn jemand sagt, mach doch mal was schön Buntes mit intellektuellem Anspruch, dann muss ich sagen: Nö. Ich mag monochromen Thrash lieber. Und wenn ich damit den Geschmack des Lesers treffe, habe ich alles richtig gemacht. Worauf dürfen sich die Fans in der dritten Ausgabe besonders freuen? Die dritte Ausgabe wird richtig heißer Stoff, der ordentlich unter die Gürtellinie geht. Ich weiß nicht, ob ich es jetzt als Pornocomic bezeichnen würde, das würde es zu sehr darauf reduzieren, aber es wird definitiv nackte Tatsachen und explizite Darstellungen geben. Das Grindhouse Kino lässt nicht nur beim Cover grüßen. Ich habe versucht, das alles soweit wie möglich in einem künstlerischem, nicht sexistischem Kontext zu schreiben und zu zeichnen. Keine Ahnung, ob mir das gelungen ist. Das soll der Leser entscheiden. Du öffnest die Dead Earth Welt nun auch für andere Kreative. Mit wem würdest du gerne einmal zusammen arbeiten?
Eine Zusammenarbeit mit Ashley Wood (Zombies vs Robots, 3A Toys) wäre ein Traum für mich. Und mit Mike Mignola (Hellboy) und dessen Stammcoloristen Dave Stewart. Da wäre mir auch das Projekt dermaßen egal. Die Untoten erfahren einen ungeheuren Boom. Welche Zombieversionen begeistern dich und was schreckt dich ab? Es gibt ja immer die Diskussion über rennende oder schleichende Zombies, doch das ist mir persönlich egal. Angedeutete Intelligenz a la „Bub“ von Day of the Dead funktioniert in einem gewissen Rahmen. Wenn aber ein Zombie eine Waffe aufhebt und diese abfeuert, funktioniert das Ganze für mich nicht mehr, denn die Reduzierung des Zombies auf die Triebe ist das Essentielle der Figur. |
Special vom: | 17.05.2013 |
Autor dieses Specials: | Marcus Koppers |
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