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Comic-Besprechung - Kai Falke 6: Pablitos Geheimnis
Geschichten:Pablitos Geheimnis (Originaltitel: „Eric Castel 6: Le secret de Pablito“)
Autor: Françoise Hugues; Zeichner: Raymond Reding
Story:
Kai Falkes Verein, der FC Barcelona, hat das Finale des Europäischen Cups der Kunststädte (kurz: ECKU) verpasst. Stattdessen steht der FC Nantes im Endspiel gegen Nottingham Forest. Kai, seiner Mannschaft und seinen Freunden bleibt nur die Zuschauerrolle vor dem Fernseher. Doch man schwört sich, dass in der nächsten Saison der Cup nach Barcelona geholt wird.
Die Subplots der vergangenen Bände werden fortgesetzt: Für die Journalistin Claudine Monneray, die ein Buch über die Geschichte des Fußballs vorbereitet, stellt Kai mit Hilfe seiner Eltern Material aus seiner Fußballerkarriere zusammen, das sogar Super-8-Filme aus seiner Kindheit beinhaltet. Seine Eltern, die in Band 5 eingeführt wurden, bereiten ihrerseits eine Ausstellung über mittelamerikanische Hochkulturen in Paris vor. Aus fußballerischer Sicht plagen Kai fortwährende Verletzungsängste psychologischer Natur, denn die Qualifikation für die zweite Saison des ECKU ist noch nicht geschafft. Dafür müssen in der spanischen Meisterschaft erst noch wichtige Spiele gewonnen werden.
Schließlich beschließt das Organisationskomitee dieses Pokals, dass vor jedem Spiel des Europacups der Kunststädte eine Jugendmannschaft der jeweiligen Clubs ein Spiel bestreiten wird. Dies ist eine Supermotivation für den Jungen Pablito, der inzwischen bei den Alevins, der Jugendmannschaft von Barça, mitspielen darf.
Brenzlig wird es, als Kai den Knöchel verknackst und zwar außerhalb des Spielfelds. Bei einem Ausflug zu Recherchezwecke aufs Land zu einem verschrobenen Fußballfan, der 60 Jahre lang Zeitschriften, Zeitungen, Bücher, Memorabilien rund ums Thema Fußball gesammelt hat, stürzt Kai von einer hohen Leiter und kann sich fortan nur noch humpelnd fortbewegen, geschweige denn sein Auto fahren. Nur der blonde Pablito kann die Rettung einleiten.
Meinung:
Na sowas! Der rührige Verleger Eckart Schott hat Wort gehalten und legt, für Salleck Publications fast schon etwas ungewohnt, zügig weitere Alben der Fußballserie KAI FALKE auf. Nur drei Monate nach Album Nummer 5 erscheint bereits der sechste Hardcoverband. Dieser ist gleichzeitig auch das zweite Abenteuer, das als Deutsche Erstveröffentlichung geboten wird.
Die guten und leider auch die schlechten Eigenschaften von Der Mann von der Tribüne F gelten auch für diesen Band. Ein richtiges Szenario sucht man vergeblich. Noch schlimmer als beim Vorgänger gibt es weder einen Spannungsbogen, noch einen Höhepunkt, noch überhaupt ein richtiges Ende. Sehr schade, da man sich nach dem Hänger des letzten Bandes eine Steigerung erhofft hat.
Die wichtigsten Handlungsstränge der ersten Bände werden zwar fortgesetzt, aber so richtig viel passiert nicht. Pablitos Geheimnis, immerhin auch der Aufhänger im Titel, wirkt aufgesetzt und konstruiert. Man fragt sich bis zum Schluss: Wo bleibt denn das groß angekündigte Geheimnis? Und als es schließlich auf den letzten drei Seiten erwähnt wird, ruft dies nur ein müdes Achselzucken hervor.
Ungeachtet der storytechnischen Schwächen, besticht auch dieses Album wieder durch die ausgereifte Zeichenkunst von Raymond Reding. Seine schönen und detaillierten Landschaftsaufnahmen sowie seine gründlich recherchierten realen Schauplätze mit den akribisch dargestellten Gebäuden und Bauwerken sind gewohnt beeindruckend. Beispielsweise zeigt gleich das erste Panel im Album auf zwei Dritteln der Seite das Düsseldorfer Rheinstadtion in seiner ganzen Pracht. Als Kai seine Eltern in Paris besucht, wird wie selbstverständlich bei einem Bummel durch die Gärten des Trocadero der Eiffelturm oder eine schön anzusehende Parklandschaft ins Geschehen eingebunden.
Auch dieser Band strahlt eine hoffnungsvolle Wärme aus, kommt mit Tönen daher, wie eine Ode an lebenswichtige Institutionen wie Familie und Freundschaft, an positive Tugenden, angereichert mit Klängen von einer tiefen Liebe zum Fußball und dessen Team- und Sportsgeist. Dies dürfte kaum einen Leser kalt lassen.
Fazit:
Action-Fans werden, bis auf eine Prise gekonnt inszenierte Fußball-Dramatik, nicht auf ihre Kosten kommen. Dennoch muss man diese Gesamtausgabe einfach mögen, selbst wenn die Handlung im aktuellen Band eher ziellos voranschreitet.
Salleck legt mit KAI FALKE eine gelungene Hardcover-Edition einer charmanten, menschlichen Fußballserie vor, die Freunden von ruhiger, klassischer franco-belgischer Comickunst zu empfehlen ist.
Kai Falke 6: Pablitos Geheimnis
Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann
Verlag:
Salleck Publications
Preis:
€ 12.00
ISBN 13:
978-3-89908-274-6
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- rundum vorbildlich gestaltete Hardcover-Ausgabe
- klassisches ZACK-Flair
- Fußball-Comic-Klassiker
- wenig bis keine Spannung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 23.02.2010 | ||||||
Kategorie: | Kai Falke | ||||||
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