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Comic-Besprechung - Conan der Barbar 2: Der Dieb und die Piratin

Geschichten:

Conan der Barbar 2: Der Dieb und die Piratin (Conan the Barbarian 5-8)
Autor: Jim Zub, Zeichner / Inker: Doug Braithwaite, Colorist: Diego Rodriguez



Story:

Conans große Liebe Belit ist tot. In der Stadt Shadizar hat sich der Barbar im Grunde nur deswegen einer Diebesbande angeschlossen, weil er Geld braucht, um seinen Kummer in Alkohol zu ertränken. Nachdem sie ein Artefakt aus einem Tempel gestohlen haben, wird Conan mit Mächten konfrontiert die er einige Jahre zuvor nur knapp überlebt hatte.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Die aktuelle Conan der Barbar Serie bei Panini ist keine Adaption der Original-Erzählungen von dem Schöpfer  Robert E. Howard, die erscheinen gerade bei Splitter, sind aber ganz im Geiste der Original-Geschichten gehalten. Sie orientieren sich also an der Ur-Figur von Howard die weit komplexer ist als viele meinen und weniger an den doch recht tumbem Kraftprotz bei Marvel.  Zudem springen die Geschichten zwischen den Originalerzählungen hin und her. Ein Stil den schon Howard angewandt hatte. Es war schon geschickt von ihm, immer wieder eine Begebenheit anzudeuten, Namen fallen zu lassen von denen an keiner Stelle näher berichtet worden war, aber dazu beitrugen eine komplexe Fantasywelt anzufüllen. Rein durch Namedropping und Andeutungen. Was eben auch viele mögliche Lücken lässt die mit neuen Geschichten zu füllen sind.

So geht man hier vor. Und da Conan nicht mehr bei Marvel erscheint, sondern in den USA bei Heroic Signatures, kann man hier auch etwas expliziter werden. In den Gewaltszenen fliegen Körperteile durch die Gegend, Gesichter werden zermatscht und ein Leben zählt nicht viel. Aber vor allem die barbusigen Frauen hätten bei Marvel Schnappatmung verursacht. Schließlich gehört der Verlag mittlerweile zu Disney und da herrscht ein großer Puritanismus vor. Auch da ist man eng bei den Originalen. Nicht nur die Geschichten, sondern auch die Coverzeichnungen der Pulp-Magazine, in denen Conan-Geschichten ja ursprünglich erschienen sind, gingen deutlich an die Grenze des Sag- und Zeigbaren. Die Farbgebung ist hier entsprechend der Story recht düster und erdig gehalten. Die dynamische Panelaufteilung unterstützt das jeweilige Geschehen sehr gut. Die ruhigeren Szenen und die Dialoge haben eine konventionelle Panelaufteilung während die Action- und Horrorszenen die Struktur aufbrechen und somit das Chaos der Gewalt verdeutlichen. Somit wird das Tempo hervorragend durch die Zeichnungen gestaltet und die Figuren sind sehr realistisch gehalten.

Inhaltlich spielt der Band nach der Begegnung mit der Piratenkönigin Belit. Conan ist hier depressiv und desillusioniert. Er trauert seiner großen Liebe Belit hinterher. Sein einziger Antrieb einer Diebesbande beizutreten ist Geld zu verdienen, um sich weiter dem Trunk hinzugeben. Aber so tief die Trauer auch sitzt, sie führt auch zu einer grenzenlosen Wut über den Verlust und das Schicksal. Das lässt Conan im Kampf zu einem richtigen Berserker werden der selbst seine Freunde in Angst versetzt.

Mit dem Rückgriff auf Belit greift man eine Original-Geschichte auf, aber auch der erste Band der neuen Comic-Serie spielt hier eine große Rolle, auch wenn das Geschehen schon Jahre zurückliegt. Am Ende wird sogar auf einen Erzfeind von Conan, und Red Sonja, Bezug genommen. So ordnet sich der Band schön in eine fiktive Welt ein und erweitert diese mit Respekt gegenüber den Original-Figuren und bleibt dem Ton des Originals treu. Denn der seelisch verletzte Conan wird am Ende in gewisser Hinsicht besiegt. Sein Geist ist durch Trauer geschwächt und seine Melancholie dämpft den Kampfgeist. Seine Depression macht ihn zu einer vermeintlich leichten Beute was enorm die Spannung schürt, denn den größten Kampf muss der Barbar nicht mit seinen Muskeln, sondern mit seinem Willen führen. In der Hinsicht ist der Barbar schon weit entfernt von dem tumben Koloss und auch die Frauenfiguren sind, und waren es damals schon, weit komplexer als die genretypischen Damsels in distress. Sehr gut und Pflicht für Fantasyfans.



Fazit:

Eine Huldigung an den Ur-Conan und deutlich expliziter als bei Marvel mit einem stärker herausgearbeiteten Charakter. Spannend, actionreich, dramatisch, so muss Fantasy sein.



Conan der Barbar 2: Der Dieb und die Piratin - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Conan der Barbar 2: Der Dieb und die Piratin

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Panini

Preis:
€ 13,00

ISBN 10:
3741636924

ISBN 13:
‎ 978-3741636929

108 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • mehr Tiefe für die Charaktere
  • Dramatik und Action
  • Rückgriff auf Originalerzählungen und ersten Comicband
  • erwachsener als der Conan bei Marvel
  • geschickte Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 03.10.2024
Kategorie: Conan
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