In der Datenbank befinden sich derzeit 17.860 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen... |
Comic-Besprechung - Signal Red Baby
Geschichten: Autor, Zeichner, Tuscher, Colorist: Ren Kitakami
Story:
Zu den traditionellen Kunstformen Japans, die auch heute immer noch ausgeübt werden, gehört das Kabuki-Theater, in denen klassische Stücke in einem ganz eigenen formelhafte Stil aufgeführt werden. Oft genug üben die Schauspieler diese Arbeit schon seit Generationen aus, so dass sich manche Künstlernamen entsprechend vererbt haben und sich immer ein Erbe finden muss, egal auf welchem Wege.
Noch eine Besonderheit des Theaters ist übrigens, dass nur Männer auf der Bühne stehen dürfen, so dass auch in die klassischen Frauenrollen männliche Darsteller schlüpfen. Der zarte und jugendliche Shogo gehört zu den beliebtesten Mädchenschauspielern und wird immer wieder für die Stücke gebucht. Das hat er vor allem seinem Vater zu verdanken, der ihn seit seiner frühsten Jugend entsprechend gedrillt hat.
Das waren aber auch die einzigen Momente, in denen er diesen für sich hatte - sonst hat der den jungen immer ignoriert. Den Grund dafür erfährt er erst jetzt - nachdem ihn sein Cousin Kazumi davor zu bewahren versucht, weiterhin so ausgenutzt zu werden. Denn er kennt das Geheimnis um Shogos Geburt und fühlt sich selbst von der Zerbrechlichkeit des anderen angezogen. So nimmt ein Drama seinen Lauf, das dem eines Kabuki-Stückes gleicht.
Und auch anderen Schauspielern ergeht es nicht anders, verschwimmen doch gerade in diesem Bereich des Schauspiels gerne die Grenzen zwischen Mann und Frau.
Meinung:
Die Zeichnerin gibt selbst zu, dass sie sich nur rudimentär mit den
Motiven und der Bildsprache des Kabuki-Theaters beschäftigt hat, so dass
der Leser auch kaum mehr als Kostümbilder zu sehen bekommt und die
Helden nur außerhalb der Bühne erlebt. Dort geht es wenigstens drunter
und drüber, setzt doch Kazumi durch seinen Umgang mit Shogo einiges in
Gang, das man auch in klassischen Dramen wieder findet.
Dabei geht es nicht nur um die Liebe zwischen den beiden jungen Männern,
sondern auch um die Rivalitäten und einige Geschehnisse in der
Vergangenheit, die noch heute das Leben der jungen Helden deutlich
überschatten. Denn es hat einen Grund, warum einer von Shogos Onkeln das
Kabuki-Theater ganz verlassen hat, und warum der Vater ihn so kalt
behandelt hatte. Gut dass er, als er davon erfährt, eine starke Schulter
zum Anlehnen hat.
Ansonsten folgt die Geschichte den klassischen Regeln der Boys Love ...
wie immer ist der zartere Mann der passive Teil, der gerade einmal ein
wenig herum zicken, sich aber nicht sonderlich wehren darf, der
robustere, der aktive, der seine Leidenschaft platonisch und auch
körperlich voll auslebt. Letztendlich bietet die Verbindung von Drama
und Liebe im Schatten des Kabuki eine grundsolide, wenn auch nicht
herausragende Geschichte, die man ohne Bedauern lesen kann, aber nicht
unbedingt kennen muss.
Fazit:
Signal Red Baby bietet eine klassische Boys Love Story vor einem eher
ungewöhnlichen Hintergrund, der leider nicht all zu sehr in die
Geschichte integriert wird. Da bietet das zusätzliche Familiendrama eher
das würzende Salz in der Suppe, das der Handlung ein wenig Spannung und
Pfiff gibt.

Signal Red Baby
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 5,95
ISBN 13:
978-3551752871
192 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- eine solide Handlung ohne Längen
- hübsche Zeichnungen

- leider wird der ungewohnte Hintergrund nicht ausgenutzt

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
![]() (1 Stimme) | ||
|
|
|||||||
Rezension vom: | 08.10.2010 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
|
|||||||
Leseprobe | |||||||
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier... | |||||||
Das sagen unsere Leser | |||||||
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser. |