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Comic-Besprechung - Hasta la Victoria! 1: Kuba 1957
Geschichten: Kuba 1957
Autor, Zeichner, Inker & Colorist: Stefano Casini
Story:
Kuba 1957: Während sich Havanna unter der Fuchtel von Batista in ein Freudenhaus verwandelt hat, das sich im Gegensatz zum restlichen Kuba als ein großes Spielkasino präsentiert, gerät Nero Maccanti, zweiter Offizier auf der Orinoco, in die Wirren der vorrevolutionären Ereignisse. Die kommunistische Terrorgruppe Bewegung des 16. Juli rebelliert mit seinen Aktionen unter anderem gegen die mafiöse Korruption und soziale Ungerechtigkeit. Maccanti wird vom Beobachter zum Zuschauer, als die Umstürzler bei dem Grand Prix der Formel 1 zuschlagen wollen. Der zwielichtige, machtvolle Alvarez Vidal muss dabei mitansehen wie sich sein ältester Sohn Roberto der Revolution verschrieben hat, sein zweiter Sohn Manuel kostspiele Investitionen tätigt und seine Tochter mit dem Gärtner anbandelt.
Meinung:
Der italienische Zeichner und Autor Stefano Casini ist nicht ganz unbekannt: Für den italienischen Verlag Bonelli hat er nahezu 30 Bände der Science Fiction-Serie Nathan Never gezeichnet. Auch in Deutschland hat er schon eine Arbeit veröffentlicht: Mit Welt im Schatten hat er bereits 2001 einen Science Fiction-Thriller (Kult Editionen) abgeliefert.
Mit der vierbändigen Serie Hasta la Victoria! hat Casini nun ein illustres Zeitgemälde des Kuba der 1950er Jahre geschaffen, das das Land unter der Knute von Fulgencio Battista zeigt, der die Hauptstadt Havanna in ein "Las Vegas der Karibik" verwandelt hat, während die Bevölkerung unter sozialer Ungerechtigkeit, Armut und Analphabetismus leidet. Damit ist nach Che, Havanna und Castro (alle Carlsen) der vierte Comic innherhalb kürzester Zeit erschienen, der sich um Kuba und/oder die Revolution dreht.
In einer Mischung aus Fakten und Fiktion legt der Autor auf anschauliche Weise den Nährboden dar, der für Revolutionäre wie Fidel Castro und Ernest "Che" Guevara wie geschaffen war. Durch ein umfangreiches Figurenensemble, worin sich erdachte und authentische Persönlichkeiten vermischen, und verschiedenen Handlungssträngen webt der Autor ein vielschichtiges Netz. Der Leser begleitet Maccanti, der aus seiner unpolitischen, passiven Rolle immer mehr zum handeln gedrängt wird.
Auffallend ist zunächst der Umstand, dass Casini die Gesichter seiner Figuren fast lückenlos weiß lässt. Das ist natürlich ungewöhnlich und muss nicht jedermanns Geschmack sein, denn die Gesichter wirken dadurch erst einmal blass. Was das für ein Ausdrucksmittel sein soll kann nur spekuliert werden: vielleicht soll damit die glühende Sonne Kubas zum Ausdruck gebracht werden? Jedenfalls zieht der Zeichner das nicht konsequent durch – in den Sequenzen, die Abends stattfinden haben die Figuren kolorierte Gesichter.
Ansonsten besticht der Geschichtscomic, der daneben auch mit dem Hard-Boiled-Genre liebäugelt, durch einen individuellen Strich Casinis. Seine Zeichnungen enthalten viele Details. Der größte Pluspunkt ist das Spiel mit der Gesichtsmimik, das der Italiener perfektioniert hat und das große Manko mit den blassen Gesichtern weitestgehend wieder auffangen kann.
Fazit:
Mit Kuba 1957 legt Casini einen vielversprechenden Auftaktband vor. Es bleibt noch abzuwarten, wie sich die Serie weiterentwickelt, um ein endgültiges Fazit zu ziehen.

Hasta la Victoria! 1: Kuba 1957
Autor der Besprechung:
Marco Behringer
Verlag:
Blattgold GmbH
Preis:
€ 15,95
ISBN 10:
3941815539
ISBN 13:
978-3941815537
64 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Gesichtsmimik

- größtenteils weiße Gesichtsfarben

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
![]() (2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 03.12.2010 | ||||||
Kategorie: | Hasta la Victoria! | ||||||
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