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Comic-Besprechung - Green Lantern Sonderband 22: Die neuen Wächter
Geschichten: Zurück ins Licht
Autor: Peter J. Tomasi; Zeichner: Patrick Gleason; Tuscher: Rebecca Buchmann, Tom Nguyen, Keith Champagne, Mark Irwin; Farben: Randy Mayor
Die neuen Wächter – Kapitel 1
Autor: Geoff Johns; Zeichner: Doug Mahnke; Tuscher: Christian Alamy, Keith Champagne, Mark Irwin, Doug Mahnke; Farben: Randy Mayor
Die neuen Wächter – Kapitel 2
Autor: Geoff Johns; Zeichner: Doug Mahnke; Tuscher: Christian Alamy, Tom Nguyen, Keith Champagne, Doug Mahnke; Farben: Randy Mayor, Gabe Eltaeb
Die neuen Wächter – Kapitel 3
Autor: Geoff Johns; Zeichner: Doug Mahnke; Tuscher: Christian Alamy, Tom Nguyen, Keith Champagne, Doug Mahnke; Farben: Randy Mayor, Gabe Eltaeb
Die neuen Wächter – Kapitel 4
Autor: Geoff Johns; Zeichner: Doug Mahnke; Tuscher: Christian Alamy, Tom Nguyen, Keith Champagne, Doug Mahnke; Farben: Randy Mayor, Gabe Eltaeb, Carrie Strachan
Story:
Während auf Oa um die bei der Blackest Night Gefallenen getrauert wird, rumort es heftig in den Reihen der Lanterns. Die wenigsten sind zufrieden mit dem Führungsstil der Wächter und fangen wahrscheinlich das erste Mal in der Geschichte des Lantern-Corps an, ihre Vorgesetzten zu hinterfragen.
Davon ist Green Lantern Hal Jordan weit entfernt. Kaum ergibt sich für ihn einmal ein ruhiger Moment mit Carol, da platzt Sinestro herein. Die White Lantern wurde gefunden und gibt Hal Jordan auf die Entitäten der verschiedenen Corps zu finden, die aus einem unbekannten Grund alle auf der Erde sind. Doch er ist nicht der einzige, der sich auf die Suche macht, sondern ebenso Atrocitus. Glaubt man seine Motive vielleicht noch zu verstehen, ist dies bei der seltsamen Gestalt auf Ryut schon etwas anderes. Welches Interesse hat sie an den Entitäten und warum liegt ihr soviel an Hector Hammonds Befreiung. Bevor Hal und Konsorten aber auch nur daran denken können die Nadel im Heuhaufen zu finden, überrascht sie ein kosmisches Ereignis ganz anderer Art. Kein geringerer als der Czarnianer Lobo brettert mit seinem heißen Ofen auf die Erde. Anscheinend hat jemand ein Kopfgeld auf Atrocitus ausgesetzt.
Meinung:
Ein neuer Zankapfel für die vielfarbigen Lantern-Corps ist aufgetaucht. Die White Lantern ist in New Mexico gelandet und weckt erste Begehrlichkeiten. Bevor dem niederen Besitzstreben nachgegeben wird, heißt es jedoch zunächst erst einmal bei den Wächtern auf Oa um die Gefallenen zu trauern. In das Andenken der verstorbenen Lanterns, für die sehr passend auf Mogo ein lebendes Mahnmal in Form eines Baumes gesetzt wurde, mischt sich aber erster Unmut unter den Trauernden, ob des Verhaltens der Wächter in der Krise. Gewohnt handfest und wenig diplomatisch findet der Frust an den Wächtern sein Ventil. Was soll man anderes erwarten von einer galaktischen Polizeitruppe, die ohnehin hauptsächlich Prügel verteilt.
Zumindest Kyle und Guy versuchen auch mit Argumenten zu punkten, statt mit Fäusten. Trotz allem wird das Verhältnis der Wächter zu ihren Lanterns wohl für unabsehbare Zeit gestört bleiben. Hand heben, wer da in der Ferne schon „Mega-Event“ hört.
Aktuell wälzt sich allerdings erst einmal der Brightest Day durch die Serien und lässt den Protagonisten wenig Zeit, die vergangenen Geschehnisse zu verarbeiten. In diesem Zeichen steht dann auch der Rest des Bandes, der mit den US-Ausgaben Green Lantern 53–56 gefüllt ist und die Neuen Wächter auf den Plan ruft, die noch wie die alten aussehen. Wenn sie denn überhaupt die neuen Wächter sein sollen. Da dies bis zum Ende nicht geklärt ist, darf man die Auflösung gespannt erwarten.
Der Band baut aber erst einmal in bewährter Manier Spannung auf, wobei der Handlung der klassische Quest-Gedanke zugrunde liegt. Die White Lantern will, dass Hal Jordan und Sinestro die Entitäten der Corps finden, die wundersamerweise alle auf der Erde sind. Die heldentruppe macht sich also auf die Suche. Was damit letztlich bezweckt werden soll und welche Konsequenzen dies für die White Lantern hat, bleibt genauso im Dunkeln, wie der geheimnisvolle Zwerg mit den grünen Ketten auf Ryut im verlorenen Sektor. Ok, wenn man ihn so beschreibt, klingt es ein wenig albern, aber der Unbekannte scheint es durchaus Ernst zu meinen. Nicht umsonst tritt er in Kontakt mit Hector Hammond, einem der schon etwas älteren Erzfeinde von Green Lantern. Die Beziehungen zwischen den beiden waren ja nie wirklich gut, aber jetzt hat der alte Riesenschädel auch noch ein ungesundes Auge auf Carol Ferris geworfen. Und wo die Gier herrscht, ist die Orange Lantern und Larfleeze auch nicht weit. Der hat es sich ebenfalls auf der Erde gemütlich gemacht und rafft an sich, was er kann. Ganz aus seiner Comic-Relief Rolle kommt er nicht heraus, denn sein nächster großer Coup, um wirklich alles zu erlangen, ist Wunschzettel an den Weihnachtsmann zu schreiben.
Bevor die Geschichte an diesen Punkt gelangt, machen vorher die Red Lanterns Ärger. Sinestro, Atrocitus, Dex-Starr, Larfleeze und irgendwo springt auch noch Saint Walker herum. Man meint, die hätten es sich inzwischen alle auf der Erde gemütlich eingerichtet. Jedenfalls sind Atrocitus und seine aggressive Katze auch hinter den Entitäten her, vornehmlich ihrer eigenen. Statt konstruktiv im Geschehen voranzukommen, kommt es stattdessen wieder einmal zu einer Prügelei zwischen den Lanterns, ohne das irgendeine Seite sich auch nur ansatzweise erklären konnte. Für noch mehr Unterhaltsamkeit während der Klopperei, sinnfrei ist sie ja schon, sorgt dann das Auftauchen des letzten Czarnianers Lobo. Ganz in anarchischer Form wie sonst ist er nicht, aber Samthandschuhe hat es bei Lobo nie gegeben und so nimmt er es gleich mit allen Anwesenden auf, obwohl er eigentlich nur hinter Atrocitus her ist.
Der Kampf lässt sich sehen und selbst mit den kunstvollsten Ring-Gebilden sehen die Lanterns zwischenzeitlich alt aus gegen den Kopfgeldjäger, der schließlich auch schon mal den Weihnachtsmann hopps genommen hat (ob Larfleeze davon weiss?). Alles endet dann aber ebenso abrupt, wie es begonnen hat. Interessant wird es dann bei der Frage, wer eigentlich den Czarnianer engagiert hat. Die nächsten Ausgaben werden zeigen, ob sich hier nur eine gekünstelte Doppelbödigkeit anbahnt oder die Geschichte um die neuen Wächter eine neue komplexe Ebene zum Lantern-Kosmos beiträgt.
Auf der Hatz nach dem immer nächsten Highlight verlieren sich traurigerweise etwas die charakterbildenden Momente im Green Lantern Sonderband 22. Das die Figuren nicht einmal mehr aus ihren Kostümen herauskommen (das ist jetzt nicht voyeuristisch gemeint), fällt bei Hal und Carol durchaus negativ auf. Den beiden werden lediglich zehn Panel gegönnt in denen sie mal nicht Green Lantern und Star Sapphire sind, bevor wieder die nächste, nicht ganz stringente und passendste Action-Einlage folgt. Da beweist ausgerechnet das erste Kapitel beim Green Lantern-Corps, wie man selbst bei so vielen Figuren gerade kleine Momente für die Entwicklung der Charaktere nutzen kann. Warum kann das Peter J. Tomasi und nicht Geoff Johns? Zwar lebt der Green Lantern-Comic nicht immens von seinen komplexen und tiefschürfenden Charakteren, doch wenn schon einmal zwei Charaktere Zeit haben in sich zu gehen, sollte man ihnen die auch lassen. Insbesondere eingedenk der letzten erschütternden Ereignisse. Mit so was verschenkt man leicht Potential.
Verschenktes Potential findet sich diesmal auch beim Zeichner. Zum ersten Mal fällt es wirklich negativ auf, dass pro Ausgabe vier unterschiedliche Personen am tuschen sind. Waren die Qualitätsschwankungen in den letzten Bänden nicht so deutlich beziehungsweise so gut wie nicht vorhanden, zeigt gerade der Kampf zwischen den Lanterns und Lobo Schwächen in der endgültigen Ausführung der Figuren. Ist natürlich kein Riesenproblem für die Handlung aber man wundert sich schon, warum es nicht gelingt die Anzahl der Tuscher auf einen oder wenigstens zwei zu reduzieren. Hat früher schließlich auch größtenteils geklappt.
Zwischen den großen tragenden Elementen wurden als erzählerische Spachtelmasse einige kleinere Episoden an anderen Handlungsorten eingefügt, die bestens geeignet scheinen weiter Öl ins Feuer zu werfen und die Handlung noch höher brennen zu lassen. Auf einmal machen Guy, Ganthet und Atrocitus gemeinsame Sache, der Spectre scheint auf der Spur des Schlächters, der Entität der Red Lanterns und der kleine seltsame Zwerg von Ryut entwickelt ebenfalls einen Sammelwahn für diese kosmischen Tiere. Nur was hat er damit vor? Zusammen mit den Haupthandlungen ergeben sich so eine Vielzahl von Erzählsträngen, die neugierig darauf machen, wie sie am Ende alle zur Auflösung gebracht werden. Spannung und Komplexität werden hier wie üblich über das immer mehr, immer mehr, immer mehr erreicht.
An das Kapitel 3 von Die neuen Wächter unauffällig angehangen, ist eine kurze Origin-Story der Red Lantern Dex-Starr, der zornigen Katze, die doch tatsächlich von der Erde kommt. Autor des kleinen Happens ist wieder einmal Geoff Johns, dessen kurze Geschichte diesmal nicht von Mahnke, sondern Shawn Davis zeichnerisch präsentiert wurde. So richtig packen kann einen die Story nicht, weil Dex-Starrs (eigentlich Dexter) Leiden jetzt nicht so sehr aus dem Rahmen des gewöhnlichen Kummers vieler Katzen herausragt. Wenn diese Erlebnisse bereits ausreichen sollen, um die Red Lanterns auf den Plan zu rufen, müsste es täglich Unmengen an roten Ringen regnen, und zwar nicht nur für Katzen. Wer wirklich Tiere sehen will, die Grund haben stinkig zu sein, sollte mal auf We3 von Grant Morrison und Frank Quitely einen Blick werfen.
Und irgendwie ist es nicht fair, dass Johns und Mahnke auf dem Cover Erwähnung finden, Peter J. Tomasi und Patrick Gleason dagegen nicht. Etwa nur, weil sie lediglich ein Kapitel zum Band beisteuern?
Fazit:
Nach Abschluss der Blackest Night wird es Zeit für die Einführung eines neuen Handlungsbogens und Green Lantern Sonderband 22 liefert genau das. Verschiedene Geschehnisse bereiten die Bühne für das kommende, von denen einige momentan mehr Fragen als Antworten aufgeben. So soll es sein, damit es spannend weitergeht. Kleine Probleme scheint es bei Green Lantern jedenfalls nicht mehr zu geben.
Green Lantern Sonderband 22: Die neuen Wächter
Autor der Besprechung:
Alexander Smolan
Verlag:
DC Deutschland
Preis:
€ 14,95
ISBN 10:
4-197124-314956-22
132 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- neue Bedrohungen, viele Verwicklungen
- Lobo
- charakterbildende Momente fehlen ab Kapitel 2
- zu viele Tuscher verderben den Brei ... oder versalzen ihn zumindest
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 26.03.2011 | ||||||
Kategorie: | Green Lantern | ||||||
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