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Comic-Besprechung - fennek
Geschichten:fennek (Originaltitel: „fennec“)
Text: Lewis Trondheim
Zeichnungen/Farben: Yoann
Story:
Der kleine Fennek lebt in der Wüste und eigentlich geht es ihm ganz gut, wenn da nicht diese fiesen Schlangen wären, die ihm das Leben schwer machen. Als er erfährt, dass er sich mittels eines Schamanenhalsbandes und dessen Zauberkräfte aller Schlangen entledigen kann, macht er sich auf die Suche nach diesem Wunderding. Man sagt, dass es sich in der sogenannten Bluthöhle befindet. Ein Ort, von dem keiner so genau weiß, wo er liegt.
Auf dem Weg dorthin trifft er hilfsbereite, aber vorzugsweise kuriose und schrullige Tiere: das strunzdumme Erdferkel, das den Fennek gegen seinen Willen zum Freund erklärt, der Gibbon, der so kurzsichtig ist, dass er seine eigene Hand nicht vor Augen erkennt, oder der Papagei, der in seinen Exkrementen die Zukunft lesen kann.
Nicht alle Tiere sind dem Fennek gut gesonnen, denn in der Natur kann man jederzeit aufgefressen werden. An diese Regel hält sich natürlich auch der neunmalkluge Wüstenfuchs, zum Beispiel wenn er urplötzlich selber Appetit bekommt.
Meinung:
Was für ein schöner Comic!
Lewis Trondheim, der mit seinen aberwitzigen Geschichten aus dem Donjon-Universum oder den Abenteuern von, mit und ohne Herrn Hase immer wieder zeigt, was für ein schier grenzenloser Ideenreichtum in ihm steckt, schrieb mit fennek eine Story, die auf den ersten Blick wie ein Kinderbuch anmutet. Da ist auf der einen Seite dieser kleine Fennek, der als Wüstenfuchs bekannte Kleinste aller Wildhunde, mit seinen megalangen Ohren und den schlauen Sprüchen. Und da sind diese locker-flockigen Aquarell-Zeichnungen von Yoann, der die aktuellen Spirou & Fantasio Geschichten von Fabien Vehlmann mit Bravur zeichnerisch umsetzt. Und das passende Querformat (16,5 x 23,5 cm), das zum Blättern und Vorlesen einlädt.
Auf der anderen Seite lässt es Trondheim ganz schön krachen, denn fast jede Seite schließt mit einer gelungenen Pointe ab, deren Humor teilweise rabenschwarz ist. Das wirklich Tolle ist, dass diese Kombination aus bösem Witz und niedlich-herzigen Zeichnungen gut funktioniert. Der kleine Fennek ist nämlich nur liebenswürdig, wenn man ihm ins Gesicht schaut. Er ist ansonsten vor allem extrem frech und seine Taten sind nicht immer astrein. Auf seinem Weg zum Ziel wendet er, je nach Lust und Laune, durchaus unlautere Methoden an. Denn ist die Gelegenheit günstig, dann frisst er auch schon mal ein Tier, das ihm auf die Nerven geht, ratzfatz bis auf die Knochen auf.
fennek ist eines dieser Bücher, die man als „ganz nett“ und „harmlos“ abstempeln könnte, wenn man das gelungene, aber reduzierte Porträt des cremegelb befellten Helden mit den Radarohren auf dem Titelbild erblickt. Doch das wäre ein krasses Fehlurteil. Nach ein paar Seiten merkt man sehr schnell, dass die Lektüre sehr unterhaltsam ist und die Zeichnungen von Yoann kongenial zum ganzen Ton des Bandes passen. fennek ist auch ein Comic, der sich hervorragend als Geschenk eignet für Leute, die mit Bildergeschichten nicht viel an Hut haben.
Fazit:
fennek glänzt mit einem liebenswert süßen, aber recht eigensinnigen Helden, einer Ladung skurriler Tiercharaktere und viel schwarzem Humor. Die kongenialen Zeichnungen von Yoann und die schöne Aufmachung runden das gelungene Gesamtpaket ab. Diesen Band muss man mögen.
fennek
Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann
Verlag:
Reprodukt
Preis:
€ 12.00
ISBN 13:
978-3-941099-80-7
64 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- ein neuer Antiheld ist geboren
- Gaststar: der blindeste Gibbon aller Zeiten
- tolle Artwork von Yoann
- schwarzer Humor
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 26.03.2011 | |||||||||
Kategorie: | One Shots | |||||||||
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