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Comic-Besprechung - Incognito 2: Schlechter Einfluss

Geschichten:

Incognito 2: Schlechter Einfluss

Autor: Ed Brubaker
Zeichner: Sean Phillips
Colorist: Val Staples


Story:
Der einstige Superschurke Zack Overkill ist nicht mehr im Zeugenschutzprogramm, sondern hat nun die Seiten gewechselt und arbeitet für die Behörden. Dem S.O.S. angegliedert bekämpft er nun seine einstigen Freunde und Kollegen. Als ein abtrünniger Undercoveragent nun aber im Begriff ist, eine Verbrecherorganisation zu leiten und man annehmen muss, dass er die Seiten gänzlich gewechselt hat, soll Zack undercover arbeiten und den Mann namens Slaughter ausschalten. Das ist nun aber gar nicht so einfach, da er sich auf beiden Seiten viele Feinde gemacht hat und die Grenzen zwischen Gut und Böse schon lange verwischt sind.

Meinung:

Das Dreamteam des amerikanischen Krimicomic hat wieder zugeschlagen. Autor Ed Brubaker und Zeichner Sean Phillips haben nicht nur die meisterlichen Serien Criminal und Sleeper geschaffen, sondern mit dem ersten Band von Incognito auch eine intelligente und äußerst unterhaltsame Studie über die Faszination von Gewalt und der Sucht nach Kicks vorgelegt. Ist die Serie Criminal in der Realität angesiedelt und erzählt Geschichten vom Rande der Gesellschaft, so ist Sleeper eine Krimiserie mit Superkräften. Auch Incognito ist auf dieser Ebene zu finden. Und nach dem genialen ersten Band war die Erwartung angesichts einer Fortsetzung groß. Leider können allzu große Erwartungen auch allzu enttäuscht werden. Incognito 2: Schlechter Einfluss hat den äußerst vielversprechenden Tenor des ersten Bandes verlassen und ähnelt viel zu sehr der Sleeper-Serie. Sleeper ist zwar äußerst gelungen und ein neuer Band wäre sehr wünschenswert, was inhaltlich nicht funktionieren würde, aber Incognito 2 ist als eine Art inoffizieller fünfter Band zu der Serie enttäuschend. Da hätte es die andere Verpackung mit Titel und anderen Charakteren kaum noch gebraucht.

Der Band für sich kann aber durchaus mit den anderen des Teams mithalten. Er ist spannend, verwirrend, unterhaltsam, actionreich und vielschichtig. Aber zum einen kann er nicht mehr mit den Geniestreich des ersten mithalten (wovon ja schon fast auszugehen war), sondern er ignoriert zum anderen leider komplett das Thema. Auch thematisch mit der Undercoverarbeit ist Incognito 2 eher Sleeper als was neues. Und ein Rip-Off zu einer süchtig machenden Serie ist eher ein fades Dessert. Der letzte Kick, die große Gaumenfreude fehlt. Brubaker nutzte den Charakter von Zack Overkill eher dazu, wieder einmal, Grautöne zu erforschen und zu zeigen, dass Mitleid den Unterschied zwischen Gut und Böse ausmacht. Das ist dann auch im Großen und Ganzen alles und damit etwas platt geraten. Das Ende ist immerhin rätselhaft und lässt viele Möglichkeiten offen.

Phillips Noir-Zeichnungen sind wie gehabt sehr dunkel gehalten mit viel Sinn für das Detail. Er bewegt sich immer noch auf sehr hohem Niveau, aber hier gilt dasselbe wie für die Story: solide im obersten Bereich, aber der letzte Kniff, der geniale Einfall fehlt.



Fazit:
Incognito 2 ist eine Enttäuschung auf zugegebenermassen hohem Niveau. Er reicht lange nicht an den genialen ersten Teil heran, weil er sich thematisch viel zu sehr Sleeper annähert und der Behandlung der Grenzen zwischen Gut und Böse kaum etwas neues abgewinnt. Hier kopieren sich Brubaker und Phillips selbst.

Incognito 2: Schlechter Einfluss - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Incognito 2: Schlechter Einfluss

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
3862010104

ISBN 13:
978-3862010103

132 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • Handlung
  • Spannung und Action
Negativ aufgefallen
  • mangelnde Eigenständigkeit
  • Selbstkopie
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Rezension vom: 30.09.2011
Kategorie: Incognito
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