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Comic-Besprechung - Dédé 2: Verlieren Sie nicht den Kopf

Geschichten:

Dede 2: Verlieren Sie nicht den Kopf

Autor / Zeichner: Erik



Story:
Der Pariser Privatdetektiv Dede wird in ein abgelegenes Dorf in die französische Provinz gebeten. Dort staunt er nicht schlecht, als er feststellt, dass ihn der Dorfpolizist engagiert hat. Denn regelmäßig tauchen merkwürdig verzierte Leichenteile auf, was vorrangig die Ferienbewohner anfängt zu verscheuchen. Dede soll Präsenz zeigen, um die Bewohner zu beruhigen, bis eine Sonderkomission der Polizei eintrifft. Aber Dede wäre ein schlechter Detektiv, wenn er sich nicht an das Lösen des Rätsels machen würde.

Meinung:

Der zweite Band der Serie Dede, Verlieren Sie nicht den Kopf, ist ein schöner atmosphärischer Krimi geworden, der durch das stimmungsvolle Setting Lebendigkeit bekommt und den Leser gut in die Handlung versetzt. Man meint die Hitze zu spüren, die Lethargie und will sich dementsprechend gar nicht mehr bewegen, um bloss nicht zu schwitzen. Autor und Zeichner Erik versteht es hervorragend, durch Montagen und durch Bilder Witz zu erzeugen. Von der Handlung her ist der Humor nicht sonderlich ausgeprägt. Es gibt kaum witzige Dialoge und auch keinen Slapstick.

Dafür ist der Humor auf graphischer Ebene sehr gelungen und manchmal etwas versteckt, was vorrangig eine Ironie erzeugt. Etwa wenn der Detektiv mit seiner Kamera ein verdächtiges Pärchen beim Sex beobachtet und das Objektiv immer länger wird. Bei der Szene mit dem kopulierenden Pärchen ist zudem noch ein Bild mit einem kopulierenden Heuschreckenpärchen eingefügt, was schon ein mehr als dezenter Hinweis darauf ist, dass es sich hier um Spekulanten handelt, die ja auch gerne als Heuschrecken bezeichnet werden. Später wischt sich Dede mit dem Ärmel den Mund ab und dann kommt ein Panel, in dem sich eine Gottesanbeterin auch den Mund abwischt. Solche Montagen und kleine eingearbeitete Gags erzeugen einen großen Charme. Auch die Erotik kommt nicht zu kurz. Es ist schließlich schwülheiss in dem Dorf und so sind die Frauen leicht bekleidet und gerade der Dialog und die Gesten zwischen Dede und der Immobilienmaklerin sind an Doppeldeutigkeit kaum zu überbieten und erinnern an den Wortwitz des amerikanischen Film Noir.

Die oftmals verzerrten Perspektiven schaffen eine klaustrophobische Stimmung und betonen zum einen den künstlichen Charakter der Krimihandlung, aber auch eine Unentrinnbarkeit des Schicksals. Die Abgeschiedenheit des Dorfes wird dadurch noch stärker hervorgehoben. Erik wechselt oft die Perspektiven, was dem Band eine große Dynamik verleiht. Manchmal sind sie gar so extravagant, dass man genauer hinsehen muss, um sich zurechtzufinden.

Die größte Stärke des Bandes sind somit die Zeichnungen, welche den Leser ihn immer wieder mal zur Hand nehmen lässt, auch wenn man die Auflösung des Krimis nunmehr kennt. Und beim zweiten Lesen fallen dann auch die immer wieder dezent auf graphischer Ebene eingefügten Hinweise zur Lösung des Rätsels auf. Die Handlung an sich ist etwas überschaubar und der Detektiv ist in klassischer Manier gestaltet. Weniger dem Hardboiledgenre zugehörig, sondern eher in Agatha Christie Manier. So etwa wenn er gegen Ende in einem langen Monolog den Fall erläutert. Weniger also für Actionfans, sondern für solche Leser geeignet, die einen atmosphärisch dichten Krimi lesen wollen, der vor allem auf graphischer Ebene punktet.



Fazit:
Ein atmosphärisch dichter Krimi, dessen Handlung zwar nicht soo sehr überzeugt, der aber auf graphischer Ebene viele schöne Einfälle hat und den Band auch nach Kenntnis der Auflösung immer noch interessant sein lässt.

Dédé 2: Verlieren Sie nicht den Kopf - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Dédé 2: Verlieren Sie nicht den Kopf

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Epsilon Verlag Mark O. Fischer

Preis:
€ 12,50

ISBN 10:
3866931190

ISBN 13:
978-3866931190

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • stimmungsvolle Zeichnungen
  • versteckte Gags
  • Montage und Perspektiven
Negativ aufgefallen
  • etwas überkonstruierte Story
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 14.11.2011
Kategorie: Dédé
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