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Comic-Besprechung - Akuma to Love Song - Gratis Comic Tag 2012

Geschichten:
Böse Mädchen haben keine Lieder
Autor und Zeichner: Miyhoshi Tomori

Story:
Maria Kawai ist ein außerordentlich hübsches junges Mädchen, bei ihren Altersgenossen aber gnadenlos unbeliebt – denn sie ist ebenso gnadenlos ehrlich. Nachdem sie von ihrer alten Schule geflogen ist, macht sie sich auch direkt bei ihren neuen Klassenkameraden unbeliebt. Zwei Jungen lassen sich aber nicht abschrecken und beginnen, sich mit Maria anzufreunden. Dabei entdecken sie auch ihr großes Talent: Das Mädchen hat eine wunderbare Gesangsstimme.

Meinung:
Man sagt ja, attraktive Menschen hätten es gar nicht so leicht wie man manchmal glaubt. Schöne Frauen, so will es das Vorurteil, sind geradezu zwangsläufig blöd, auch Neid und Eifersucht wird oft zur Quelle von Abneigung. Bei der jungen Maria kommt noch ein weiteres Problem dazu: Sie kann den Charakter von Menschen punktgenau einschätzen und dabei auch hinter die Fassade schauen. Und diese Erkenntnisse teilt sie dann auch unverblümt mit. Beispielsweise überlässt sie einer alten, zitternden Frau in der U-Bahn nicht ihren Sitzplatz, nämlich weil sie bemerkt hat, dass sich hinter der Maske eine Taschendiebin verbirgt, die es auf den schlafenden Geschäftsmann auf dem Sitz daneben abgesehen hat. Die anderen Fahrgäste durchschauen das nicht und halten Maria gelinde gesagt für unfreundlich.

Bei ihren neuen Mitschülern eckt sie ebenfalls praktisch sofort an. Alle halten sie für ein überhebliches Biest. Alle, außer Yusuke und Megu. Der eine gibt sich freundlich und hilfsbereit, obwohl ihm die anderen eigentlich total egal sind. Der andere gibt sich ruppig und abweisend, versucht Maria aber indirekt zu helfen. Natürlich durchschaut diese beide ohne Probleme und teilt ihnen das auch mit. Trotzdem sind Yusuke und Megu die einzigen, die "die Neue" nicht schneiden oder ihr böse Streiche spielen.

"Akuma to Love Song" ist ein der beiden Beiträge von Kazé Manga zum diesjährigen Gratis-Comic-Tag. Der Newcomer auf dem deutschen Mangamarkt präsentiert damit ein Thema, mit dem sich viele Manga auseinandersetzen: Die Schwierigkeiten von Außenseitern in der Schule und die Frage, wie weit sollte man sich verbiegen, um anderen genehm zu sein. Welche Antwort die Geschichte darauf gibt, wird auf den ersten Seiten von insgesamt immerhin 13 Bänden natürlich noch nicht vollends klar. Aber es wird deutlich, dass Maria als Sympathieträgerin gedacht ist.

Das funktioniert jedoch nur in begrenztem Umfang. Man hat als Leser durchaus den Impuls, das Mädchen mal zur Seite zu nehmen und ihr das eine oder andere zu erklären, wie sie auf andere wirkt und was sie anders machen könnte. Aber ihr 13 Bände dabei zusehen, wie sie gegen Vorurteile und die Akzeptanz ihrer Mitschüler kämpft? Dafür wirkt Maria auch auf den Leser zu unnahbar.

Die Zeichnungen sind gut, können aber nicht so weit begeistern, dass man ihretwegen die Serie weiter verfolgen wollte. Der Stil ist typisch Shojo, also mit jungen Mädchen als Zielgruppe. Die Figuren haben große Augen und spitze Kinne, die Mädchen sind niedlich und die Jungs gutaussehend. Das Seitenlayout sprengt mit schrägen Panelrändern, Texten aus dem Off und "Bild im Bild"-Kompositionen häufig das klassische Raster. Im Gegensatz zu Serien, die sich innerhalb der Einordnung Shojo an ein junges Publikum richten, richtet sich dieser Manga eher an ältere weibliche Jugendliche. Niedlichkeit um der Niedlichkeit willen gibt es eigentlich gar nicht, dafür durchaus einige Fiesheiten.

Bei den Charakteren wird schnell klar, welche Rollen sie in der Geschichte übernehmen sollen. Da gibt es die missverstandene Heldin, den scheinbar Freundlichen, den scheinbar Unfreundlichen, die Rivalin, die Stille und so weiter. Aber die Zeichnerin schafft es, jeden davon nicht nur auf seine Funktion zu beschränken. Man kann davon ausgehen, dass mindestens einige der Protagonisten im weiteren Verlauf der Serie noch weiter ausgebaut werden.

Insgesamt ist "Akuma to Love Song" ein solider Shojo-Manga. Es spricht nicht wirklich etwas dagegen, die Serie längerfristig zu verfolgen. Das Heft kann aber auch keine unwiderlegbaren Gründe dafür liefern, dass man es unbedingt müsste. Eine nette Zugabe ist das doppelseitige Poster in der Heftmitte.

Fazit:
"Akuma to Love Song" ist ein typischer Manga für ältere weibliche Jugendliche. Das Artwork, die Gestaltung der Charaktere und die Geschichte sind solide und über dem Durchschnitt, bieten aber keine unwiderstehlichen Anreize, die Serie zu lesen. Man kann besseres mit seiner Zeit anfangen als dieses Heft zu lesen, aber auch deutlich schlechteres.

Akuma to Love Song - Gratis Comic Tag 2012 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Akuma to Love Song - Gratis Comic Tag 2012

Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Kazé-Crunchyroll

Preis:
€ 0,00

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Solider Shojo ohne nennenswerte Schwachpunkte...
  • ... aber auch ohne unabweisbare Argumente für die Serie
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 08.05.2012
Rezension vom Event: Gratis Comic Tag 2012
Kategorie: Gratis Comic Tag 2012
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