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Comic-Besprechung - Der rote Falke 3

Geschichten:

Der rote Falke 3: Verabredung bei Chantilly, Der Falkenkäfig, Die Werwölfe
Autor
: Patrick Cothias
Zeichner / Colorist: Andre Juillard



Story:
Frankreich 1624. Das Land befindet sich im Krieg. Nach Paris ist ein bewachter Wagen mit Gold unterwegs, um die Kriegskasse zu füllen. Ariane de Troil, alias der Rote Falke, erfährt davon, und beschliesst das Gold zu rauben. Doch kann sie alleine gegen zwanzig Musketiere bestehen? Aber auch ein Vicomte macht ihr zu schaffen, vor allem als er ihren Getreuen Grandpin inhaftiert. Kann sie ihn aus den Kerkern holen? Zu allem Übel macht auch noch eine Bande die Gegend unsicher, welche sich als Wölfe verkleidet und äußerst grausam agiert.

Meinung:

Der dritte Band der Serie Der rote Falke, Verabredung in Chantilly, ist immer noch außerhalb der eigentlichen Chronologie der Monumentalserie zu finden. Wie mittlerweile jedem bekannt sein dürfte, gibt es mehrere zusammenhängende Serien, welche oft gleich zehn Bände pro Serie beinhalten.

Aber hier gibt es keine zusammenhängenden Episoden, welche den Band für alle, welche kein Interesse an einem großen Monumentalepos haben, sondern einfach nur Abenteuergeschichten lesen möchten, interessant machen dürfte. Hier gibt es drei in sich abgeschlossene Geschichten, welche noch in der Anfangszeit entstanden sind und in französischen Comicmagazinen veröffentlicht worden waren. Alle drei sind in klassischer Abenteuermanier gehalten, in der ja gerade die Franzosen eine große Tradition haben, siehe etwa Alexandre Dumas. So ist auch hier ein Sozialbewußtsein des maskierten Helden zu finden, der mit Tricks, Degenkunst und Schläue seine Gegner besiegt. Alles verbunden mit persönlichen Konflikten, welche in den Kurzgeschichten
allerdings noch nicht vorkommen.

Die Titelgeschichte ist zwar einerseits sehr konventionell, ein maskierter (Sozial-) Rebell raubt eine Goldkutsche aus, und inhaltlich passiert nicht viel, da es eine reine Heist-Story ist, aber dennoch ist diese Kurzgeschichte die bei weitem beste in dem Band. Denn der Kampf eines einzelnen gegen eine Übermacht von nahezu zwanzig Musketieren ist sehr spannend und der Leser fragt sich ständig, welcher nächste Trick zur Anwendung kommt, um die Soldaten los zu werden. Im Grunde also eine reine Action-Story, die aber zu packen weiss und die winterliche Atmosphäre hat auch was für sich.

Die anderen zwei Stories können da leider nicht mithalten, sind aber ganz nett. Diese Stories kranken daran, dass sie Kurzgeschichten sind und einiges an Potential für albenlange Abenteuer haben. Somit sind sie sehr unbefriedigend, da alles viel zu schnell geschieht und somit jedes Potential verschenkt wird. Da sind die
Charakterisierungen, formatgemäß, äußerst grob und eine wirkliche Entwicklung fehlt.

Graphisch hat der ganze Band eine hohe Dynamik, was vor allem durch die Panelanordnung und deren Gestaltung von Juillard hervorgerufen wird. So scheint sich etwa der Regen von einem Panel haargenau in ein anderes Panel hinüberziehen, da der Strich des gezeichneten Regens nur leicht von den Panelgrenzen unterbrochen wird. Oft blickt der Leser den Protagonisten im wahrsten Sinne des Wortes über die Schulter, um etwa einen Brief mitlesen zu können. Dadurch wird der Leser direkt in das Geschehen hineingezogen und der danach erfolgende Perspektivwechsel ist somit sehr viel mehr der des Lesers als ohnehin schon. Alles das ist sehr gelungen und lässt den Leser in eine ferne Zeit flüchten und fühlt sich geradezu in seine Kindheit zurückversetzt, als man noch mit einem Bettlaken um die Schultern mit Stöcken focht. Angenehme eskapistische Unterhaltung, aber mehr auch nicht. Und das ist doch schon was.



Fazit:
Außerhalb des Monumentalepos stehend, werden hier noch drei in sich abgeschlossene Kurzgeschichten präsentiert, wobei vor allem die Titelgeschichte überzeugt. Obwohl im Grunde nur eine typische Heist-Story, ist sie spannend und temporeich, wohingegen die anderen zwei Geschichten an ihrem kurzen Format leiden, da sie eher in Albenlänge zur Geltung gekommen wären. Aber für eine lockere Abenteuerlektüre empfehlenswert.

Der rote Falke 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der rote Falke 3

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Finix Comics

Preis:
€ 13,80

ISBN 10:
3941236644

ISBN 13:
978-3-941-23664-6

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Tempo
  • Spannung
  • gute dynamische Panelanordnung
  • Perspektivenauswahl
Negativ aufgefallen
  • inhaltlich ganz klassische Abenteuer
  • zwei Geschichten leiden unter ihrem kurzen Format
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 01.10.2012
Kategorie: Der rote Falke
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