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Comic-Besprechung - Urban 1: Die Spielregeln

Geschichten:
Urban 1: Die Spielregeln

Autor: Luc Brunschwig
Zeichner: Roberto Ricci
Colorist: Roberto Ricci


Story:
Zachary Buzz ist ein junger Mann vom Lande, der in die riesige Stadt Myjoy kommt, um dort Polizist zu werden. Doch relativ schnell muss er erkennen, dass in dieser Megapolis längst nicht alles Vergnügen ist. Zu seinen eigenen persönlichen Problemen kommt noch ein Serienmörder, der es der Polizei sehr schwer macht.


Meinung:
Die neue Science-Fiction-Serie Urban bietet in ihrem Auftakt eine faszinierende Reise durch die Popkultur mit vielen zeichnerischen Details welche so gut wie alle Comics, und viele Filme, zitieren. Da jeder Besucher der Stadt ein Kostüm tragen muss, um sich ungehindert durch irgendwelche gesellschaftliche Schranken dem Vergnügen hingeben zu können, kann man als Leser so gut wie in jedem Panel etwas entdecken. Aber auch schon im Vordergrund ist Urban eine Mischung aus  Blade Runner (vor allem aufgrund des Designs der Stadt) und viel Alice im Wunderland. So sind die Personifizierungen des stadtbeherrschenden Computers, 2001 lässt grüßen, Alice und das weiße Kaninchen aus dem literarischen Klassiker. Aber neben diesen Aspekten, welche der ganzen Handlung und der Stadt neben den offensichtlichen Vorzügen auch etwas Bedrohliches verleihen, sind auch satirische Elemente vorhanden. Denn gerade in den schon erwähnten Kleinigkeiten in den Panels finden sich manchmal wundervolle kleine Seitenhiebe und Gags, wenn etwa Darth Vader und Prinzessin Leia aus Star Wars gemeinsam in einem Taxi nach dem Weg suchen.

Interessanterweise kann man nach diesem ersten Band noch gar nicht absehen wohin die eigentliche inhaltliche Reise noch gehen wird. Was an sich schon faszinierend ist. Eine richtige Dramaturgie kommt noch gar nicht sonderlich in Gang, da das Augenmerk der Autoren vor allem auf dem Hauptcharakter liegt. Eher nebenbei, oder besser im Hintergrund erkennt man dann Ansätze einer sich entwickelnden Geschichte, von der vor allem der Anti-Held noch gar nichts ahnt. Als versierter Leser und vertraut mit den erzählerischen Archetypen und Klischees, ahnt man zwar manche Entwicklungen, etwa dem Wachstum des Helden, der aus sich selber größere Kräfte entwickelt und es allen zeigen wird, aber sicher sein kann man sich hier noch nicht, das es so kommen wird. Was einen sehr hungrig auf die Fortsetzung zurücklässt.

Vor allem lässt die Konzentration auf den Hauptcharakter noch einige Möglichkeiten zu: man verweigert sich eh schon einem Handlungsgerüst und hat sich so noch alle Möglichkeiten offen gelassen und zudem kann man die utopische Welt genüsslich schildern, weil man sie mit dem Protagonisten gemeinsam entdeckt oder entdecken muss. Mit all ihren Widersprüchlichkeiten. Denn diese an der Oberfläche so schöne und lustige Welt ähnelt irgendwie einem Porno: an der Oberfläche alles Vergnügen und Spaß, aber hinter den Kulissen ist es harte Arbeit und schmutzig. Hier ist alles Spiel und zwar auch im negativen Sinne, denn auch die Gefahr und der Tod sind in diesem Spiel inbegriffen, wenn man auf den Ausgang setzt und die Polizisten nichts weiter sind, als Bestandteile einer gefährlichen Gameshow. Wenn der die Welt steuernde Computer Alice heißt und sie von einem Weißen Kaninchen begleitet wird, so ist dieses Wunderland fast so böse und wahnsinnig wie es sich wohl Aldous Huxley vorgestellt hätte. Faszinierend und es macht neugierig auf den nächsten Teil.


Fazit:
Ein faszinierender Auftakt, eben weil auf ein gängiges Handlungsgerüst verzichtet wird. Man entdeckt mit dem Hauptcharakter eine neue Welt und im Hintergrund gibt es genügend Andeutungen auf das was kommen mag, um den Leser neugierig zurückzulassen. Und die zeichnerischen Details überzeugen erst recht.


Urban 1: Die Spielregeln - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Urban 1: Die Spielregeln

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 13,80

ISBN 10:
3868696520

ISBN 13:
978-3868696523

53 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • keine gängige Dramaturgie
  • character driven
  • zeichnerische Details
  • viele Anspielungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 09.12.2013
Kategorie: Alben
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