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Comic-Besprechung - Phantom Stranger 1

Geschichten:
Phantom Stranger 1: Ein Fremder unter uns
Phantom Stranger 0-11
Autor: Dan DiDio (0-8), J.M. DeMatteis (4-10)
Zeichner: Brent Anderson (0-5), Zander Cannon (6, 7), Gene Ha (6, 7), Philip Tan (8), Fernando Blanco (9, 10)
Inker: Scott Hanna (0), Philip Tan (1-5), Robert Hunter (3-5), Dan Davis (6),  Gene Ha (6-8), Andrew Pepoy (7), Jason Paz (8), Fernando Blanco (9, 10)
Colorist: Jeromy Cox (0), Ulises Arreola (1-5, 8), Art Lyon (6, 7), Brad Anderson (9, 10)


Story:
Nach tausenden von Jahren des einsamen Umherziehens ist es dem Phantom Stranger gelungen mit einer Familie ein halbwegs normales Leben zu führen. Seinen Aufgaben ist er aber nicht entbunden, weswegen er immer einen Drahtseilakt begehen muss, sich aber in den Armen seiner Frau und Kinder immer geborgen fühlt. Bis eines Tages seine Familie verschwindet und er voller Zorn eine Suche beginnt, die ihn die abgelegensten Gefilde tragen wird.


Meinung:
Der Phantom Stranger ist eine der geheimnisvollsten Figuren des DC-Universums. Was unter anderem daran liegt, das er immer mal in verschiedenen Serien auftauchte, um kurz Einfluss zu nehmen. Da gab er dann einen Ratschlag, führte einen Charakter irgendwohin oder griff entscheidend ein, um bei einem großen Konflikt zu helfen. Das konnte bei den endlosen Krisen geschehen, bei den Büchern der Magie oder bei Batman. Ab und zu tauchte er auf einmal in verschiedenen Reihen der letzten Jahre auf und machte so seinem Namen alle Ehre. Er blieb dem Leser als auch den Charakteren oftmals fremd und verschwand wieder wie ein Phantom.

Wenn ein solcher kontinuierlicher Nebencharakter, der so gut wie nie den Typus eines deus ex machina bekam, nun das erste Mal eine eigene Serie bekommt, so ist man natürlich äußerst neugierig. Schließlich wurde die Phantasie bezüglich dieser Figur mehr als nur angeregt. Allerdings kommt nun eine recht zweischneidige Sache vor. Da wird zum einen die Neugier befriedigt, aber andererseits verliert dieser zwielichtige Charakter seinen Nimbus des geheimnisvollen. Das ist schon nachteilig genug, aber dabei bleibt es nicht, denn der Phantom Stranger ist zudem noch ziemlich unsympathisch. Was auch daran liegt, dass er seelenlos ist und einen uralten Fluch abtragen muss. Im Vorfeld des Trinity War und des anstehenden Crossovers aller Justice Leagues wurde die Trinity of Sin eingeführt: Pandora, The Question und eben der Phantom Stranger. Alle haben große Schuld abzugleichen und sind von dem Rat der Ewigen verurteilt worden. Der Phantom Stranger muss die Ewigkeiten durchschreiten und Aufgaben erfüllen, die ihm eine Stimme zuträgt. Um seinen Hals trägt er 30 Geldmünzen und ab und zu wird nach bestimmten Missionen eine dieser Münzen zu Rauch. Wenn er eines Tages alle Münzen los sein wird, ist seine Schuld, wahrscheinlich, getilgt. Allerdings muss er für diese Aufgaben Menschen verraten. Er opfert also, immer auf Befehl, andere zum Wohle des Großen und Ganzen, um so seiner eigenen Erlösung näher zu kommen. Das ist nicht nur egoistisch, wenngleich verständlich, sondern der Stranger übernimmt so gut wie nie eine eigene Initiative und ist oftmals nur Zeuge. Wenn er in diesem Run nun einmal selber aktiv werden muss, so begeht er gleich auch mehrere folgenschwere Fehler.

Aber wer ist nun der Stranger und was ist seine Schuld? Auch wenn jetzt zu viel verraten wird, so ist es doch mehr als deutlich, dass der Phantom Stranger niemand geringeres als Judas Ischariot ist. Genau, derjenige der Jesus Christus verraten hat und Selbstmord beging. Judas wird zwar nie im Laufe der hier versammelten 11 US-Hefte erwähnt, aber die Bezüge sind allzu deutlich: die 30 Münzen, der Selbstmord, das häufig erwähnte Lamm, der Verrat zum Wohle des großen Ganzen und nicht zuletzt ist der geheimnisvolle Umhang den er trägt nichts anderes als die Robe Christi. Aufgrund der großen Sünde des Verrates Jesu an die Römer ist Judas hier wie der ewige Jude, der die Zeiten und Länder durchstreift. Sein Fluch ist der Verrat und so vollzieht er ihn immer wieder und wieder und leidet daran.

Das alles macht den Charakter nicht gerade sympathisch und dementsprechend den Zugang des Lesers nicht gerade einfach. Auch ist der Stranger für normale Gegner einfach zu mächtig und so kommt zwar Action vor, steht aber nicht im Vordergrund. Vielmehr geht es hier um einen gewissen Reifezyklus der Figur, die am Ende damit klarkommen muss, das er eben kein Mensch mehr sein kann. Was innerhalb des Superheldensegmentes dann eine sehr positive Überraschung ist. Trotz der inhaltlichen Abstriche die vor allem durch den Charakter selbst entstehen ist das alles spannend zu lesen, wobei diese Spannung eher daraus resultiert, wie sich der Charakter wohl verhalten wird. Denn wenngleich er nun schärfer umrissen wird, so ist er doch immer noch unberechenbar. Neben den vielen Gastauftritten, welche den kommenden Event vorbereiten, können auch die Zeichnungen und vor allem die Kolorierung hier mehr als überzeugen.

Fazit:
Obwohl einem der Charakter nicht gerade sympathisch wird, so ist es doch eine positive Überraschung, das in seiner eigenen ersten Serie nicht die Action, die auch vorkommt, überwiegt, sondern der persönliche Reifeprozess des Phantom Stranger, was wiederum alles sehr spannend zu lesen macht.

Phantom Stranger 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Phantom Stranger 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3862019152

ISBN 13:
978-3862019151

236 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Reifeprozess des Charakters
  • Spannung, Tempo, Dramatik
  • Zeichnungen und Kolorierung
Negativ aufgefallen
  • unsympathische Hauptfigur
  • zu mächtig für manche Kämpfe
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 06.03.2014
Kategorie: Hefte
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