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Comic-Besprechung - Zombillennium 3: Kontrollfreaks
Geschichten:Zombillennium 3: Kontrollfreaks
Autor / Zeichner / Colorist: Arthur de Pins
Story:
Aurelian hat den Post-Mortem-Blues und kann seiner Arbeit im Vergnügungspark nicht mehr viel abgewinnen. Das ändert sich allerdings als ein neuer Manager aus den USA kommt und die Vorgehensweise für die Angestellten deutlich verschärft. So erlaubt er es ausdrücklich, dass die Besucher zu Schaden kommen dürfen. Aber auch Aurelians Beziehung zu der Hexe Gretchen wird sich deutlich ändern.
Meinung:
Zwar ist das Debüt der Serie Zombillennium immer noch der beste Band der Serie, aber lohnen tut sich das alles immer noch. Im ersten Teil konnte man noch überwältigt werden von dem Einfallsreichtum, dem Witz, dem satirischen Potential und der guten Grundidee, das Monster einen Vergnügungspark betreiben. Aber nachdem die fiktionale Welt etabliert worden war, machte sich schon im zweiten Teil eine gewisse Ermüdung bemerkbar.
Thematisch ist das alles nämlich recht eingegrenzt, da die Monster den Handlungsschauplatz des Disneylandverschnitts so gut wie nie verlassen. Da sich alles auf einem eingeschränkten Raum abspielt und sich der Autor und Zeichner Arthur de Pins nicht auf eine Soap Opera einlassen will, so kommen hier doch einige Wiederholungen vor und die generelle Thematik der Kapitalismuskritik wird nur noch variiert. Wenngleich auf eine wunderbare Art und Weise, welche den dritten Band wieder herausragend werden lässt. Da kommt ein neuer Manager aus den USA um den Rummel auf Vordermann zu bringen und das führt zu wunderbaren Szenen. Natürlich ist der Bezug auf die Realität klar und der Raubtierkapitalismus amerikanischer Prägung wird schön deutlich gemacht. Der neue Manager, ebenfalls ein Vampir wie sein Vorgänger, ist ein ehemaliger Plantagenbesitzer und damit Sklavenhalter und treibt den Kitzel der Besucher auf die Spitze, da nunmehr das Töten der Gäste erlaubt ist. Das schafft abseits der Satire auch Spannung und Menschen werden mehr als deutlich zugunsten des Mammons geopfert. Aber auch einer der zentralen Charaktere. Sehr schön gestaltet sind da die Gerüchte und die Gewerkschaftsveranstaltung, wenn sich die Dialoge der Angestellten bei anderen Figuren und in anderen Settings weiterführen.
Generell gibt es hier wunderschöne Ideen, wie etwa die Liebeserklärung in bester Screwballmanier, wenn der Held die Liebe endlich rafft und das Aufeinandertreffen der Geschlechter die menschlichen Besucher verzückt, obwohl sie gerade in Lebensgefahr schweben. Eine wunderbare Szene voller Witz, Spannung, Dramatik und sogar Action, da sich hier mehrere Handlungsfäden überlappen.
Um noch einmal auf den Manager zurückzukommen: alle Reaktionen wie der passive Widerstand sind den realen Ereignissen der Wirtschafts- und Tagespolitik entnommen und so kann auch der dritte Teil sein satirisches Potential voll entfalten wenn der Raubtierkapitalismus etwa durch die Werwölfe zu wörtlich genommen wird. Da kann auch die graphische Gestaltung punkten, wenn in bester Cartoonmanier sich die Haare, sorry: das Fell, sträuben oder den Figuren ein Licht aufgeht. Da wird wunderbar mit Blicken, Gesten und dem Panelaufbau hantiert und immer wieder gibt es graphische Pointenpanels wie man sie aus Zeitungsstrips kennt in denen alles auf das letzte Panel hinausläuft. Dennoch wird nie die Story aus den Augen gelassen und rein gar nichts ist hier Selbstzweck. Die flüssige gute Gestaltung ist wunderbar ausgefallen und es offenbart sich immer wieder die Liebe zum Detail. Aber die Satire schafft auch, wie durch die damit transportierte Kritik gewollt, Bauchbrummeln bei dem Leser, etwa wenn die Anleger und wie alles, hüstel, Menschliche zugunsten des Aktienkurses wegfallen soll. Zugreifen.
Fazit:
Der dritte Band kann wieder die satirische Spitze hochtreiben, indem der amerikanische Raubtierkapitalismus auf das Korn genommen wird. Das wird in Verbund mit Monstern allzu wörtlich genommen und kann neben dem Witz noch gehörig Spannung einbauen. Aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Restlos überzeugend.
Zombillennium 3: Kontrollfreaks
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Egmont Comic Collection
Preis:
€ 15,00
ISBN 10:
3770437519
ISBN 13:
978-3770437511
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Satire
- Spannung und Tempo
- wunderbare Gestaltung mit vielen Ideen im Detail
- Verknüpfung mit Realgeschehen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 07.03.2014 | ||||||
Kategorie: | Zombillennium | ||||||
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