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Comic-Besprechung - Crossed 5: Wish You Were Here SC

Geschichten:
Crossed 5: Wish you were here 1

Autor: Simon Spurrier
Zeichner: Javier Barreno
Inker: Gary Erskine
Colorist: Juanmar


Story:
Nach dem Ausbruch der geheimnisvollen Seuche welche die Menschen im Gesicht zeichnet und zu brutalen Wesen mutieren lässt, gelingt es dem jungen Mann Shaky aus London zu fliehen. Im Zuge seiner Wanderung gelangt er auf eine kleine schottische Insel auf der mehrere Überlebende versuchen, einen Rest von Zivilisation zu bewahren. Doch nicht nur die gefirmten bedrohen den Frieden der Gemeinschaft.


Meinung:
Mittlerweile entpuppt sich Crossed als eine der erfolgreichsten Horrorserien auf dem Markt. Auf deutsch erscheint mittweile schon der fünfte Tradepaperback der ursprünglich von Garth Ennis konzipierten Serie und man ist versucht den Erfolg auf den immer noch anhaltenden Trend der Zombiewelle zu schieben.

Doch halt. Welche Zombies? In Crossed geht es nicht um reanimierte Leichen die durch die Gegend schlurfen und Menschen fressen wollen. Es sind hier reine Menschen, die allerdings nur noch nach ihrem Instinkt leben und bei denen jede Schranke gefallen ist. Sei es nun die Zivilisation, Ethik, Moral oder die Regeln des gesellschaftlichen Miteinanders. Hier zählt nichts mehr als der direkte ungehemmte Ausbruch, das Ausleben jeden Impulses ohne irgendeine Form von Beschränkungen. Kannibalismus, Mord, Vergewaltigung, Perversionen und andere erdenkliche Scheußlichkeiten bieten den Autoren der Serie sehr viel Spielraum um das Dunkelste und Böseste aus ihren Köpfen auf Papier zu bannen, ohne Beschränkungen beachten zu müssen die ein Subgenre wie Zombies immer so hervorbringen. Denn im Gegensatz zu den recht eindimensionalen lebenden Leichen haben die Gefirmten mehr als eine Projektionsfläche zu bieten und man kann sie variabler einsetzen.

Natürlich ist dann der Erfolg der Serie nicht zuletzt der extremen Gewalt, Perversionen und des Sex zuzuschreiben. Aber das wäre zu einfach. Die Geschichten sind spannend, adrenalingeladen und wahrhaft beängstigend da sie immer auch einen Blick in die menschliche Natur werfen. Bislang ging es immer um eine Gruppe von Menschen auf der Flucht vor den sogenannten Gefirmten. Hier nun, in Wish you were here geht es um das Bleiben. Eine Gruppe hat sich auf einer Insel eingerichtet und versucht eine zivilisatorische Gemeinschaft zu beleben, wohl wissend, dass sie immer in Gefahr sind. Somit wird der erzählerische Schwerpunkt etwas verlagert. Es geht nicht mehr nur um die individuellen Bewältigungsstrategien sondern immer mehr auch um die Gruppenpsychologie. Aber der geneigte Leser sei beruhigt: das was die Serie bisher immer ausmachte kommt auch weiterhin vor.

Es mag der ursprünglichen Veröffentlichungsform als Webcomic geschuldet sein, das die Story sehr episodenhaft ist, was man dem Stil aber nicht anmerkt. Vor allem passt es auch inhaltlich, denn der Routineablauf des Inselalltags muss nicht geschildert werden, sondern das außergewöhnliche und die einzelnen Personen. Das geht nur episodenhaft und so verschiebt sich immer wieder der Fokus. Das Setting erlaubt es auch mehr Personen als sonst einzuführen und vorzustellen. Das macht es epischer. In einer feindlichen Welt soll eine Zivilisation aufgebaut werden und hier es geht um Strukturen und Gruppendynamik. Wobei es ein kongenialer Kniff ist, das am Ende die Erzählperspektive einen überraschenden Schluss zulässt und vieles vielleicht doch ganz anders ist als es einem hier erzählt wurde. Manche Charaktere wirken dadurch etwas plakativ, aber da es eine Ich-Erzählung ist geht nur eine Außenschau und alle Psychologisierung ist reine Vermutung. Und gegen Ende hat man dann seine Zweifel ob man dem Ich-Erzähler überhaupt trauen darf. Das ist ein gelungener Cliffhanger und man lechzt nach mehr. Denn diese Storyline wird fortgesetzt. Und das ist auch gut so.


Fazit:
Anstelle des individuellen Umgangs mit der Bedrohung kommt nun eine größere Gruppendynamik ins Spiel wenn versucht wird die Zivilisation im Kleinen zu bewahren. Da gelingen epische Züge und ein hervorragendes Spiel mit der Erzählperspektive. Aber auf die typischen Zutaten der Serie wird zur Beruhigung nicht verzichtet.

Crossed 5: Wish You Were Here SC - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Crossed 5: Wish You Were Here SC

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 13:
4197959319997

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spiel mit Erzählperspektive
  • Verlagerung des Erzählfokus
  • epische Ansätze
  • Spannung, Blut und Sex
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 21.03.2014
Kategorie: Crossed
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