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Comic-Besprechung - The Metahuman$ 1

Geschichten:
The Metahuman$ 1: Endlich mehr Held für`s Geld
Autor: Gerald Seufert, Zeichner: Marc Blinn, Colorist: Krishaun J. Padaguan, Marc Blinn


Story:
Ein Komet rast auf die Erde zu und droht Chaos und Zerstörung mit sich zu bringen. Doch das Superheldenteam um die Metahuman$ bekommt davon nichts mit, da sie eine wichtige Besprechung wegen der Merchandisingeinnahmen haben. Auch das sich eine reaktionäre Terrormiliz formiert geht unter dem Radar vorbei.


Meinung:
Die Independentproduktion The Metahuman$ ist eine derbe Superheldensatire ganz im Sinne wie man sie auch von Autoren wie Garth Ennis und Warren Ellis kennt. Sie zählen eindeutig zu den Einflüssen der Macher Gerald Seufert und Marc Blinn, wobei man auch noch Grant Morrison dazu zählen muss. Jedenfalls wird den drei genannten das erste Heft dieser Serie gewidmet. Natürlich hebt eine solche Danksagung auch die Erwartung des Lesers an. Aber da soll man sich nicht unbedingt dran richten. Ennis, Ellis und Morrison zählen zu einigen der besten Comicautoren derzeit. Und den umstrittensten. Man eifert ihnen oft nach, aber erreicht sie nicht. Das gelingt auch etablierten Autoren wenig. Dennoch kann man sich dann in einer unabhängigen Reihe sicher sein, das es in die vollen geht, da man sich nicht an den Mainstream und seinen Gesetzen halten muss.

Und das ist in der Tat der Fall. Nicht nur ist die Serie recht gewalttätig, sondern vor allem auch sehr witzig und kann direkt von der ersten Seite an den Leser gehörig auf das Glatteis führen. Es wird nämlich schön mit den Erwartungen des Lesers gespielt und Perspektiven geschickt eingesetzt um die Wahrnehmung zu täuschen. Das hat schon fast etwas von der genialen Vorspannsequenz aus dem Film Men in Black wenn hier ein Komet auf die Erde zurast. Als Superheldenkenner ahnt man das nun die Superheldentruppe der Metahuman$ auf den Plan tritt, um das stellare Geschoss abzuwehren. Man ahnt den Geiste Morrisons und schaut nach Superman und Co. Aber es kommt niemand und der vermeintlich große Meteor erweist sich dann als kleiner Stein, der in eine Hosentasche passt. Nun könnte das als kleiner Auftakt rein als Gag fungieren, bekommt später aber noch Bedeutung. Jedenfalls ist das was  bis dahin schon auf wenigen Seiten geschah, auf wunderbare Weise frei von Klischees und spielt eher mit denen.

Wozu aber auch gehört, dass hier keine Heldenaction vorkommt. Was besonders erstaunlich ist, da es hier ja eine Superheldenparodie ist. Die einzelnen Mitglieder werden zwar ganz kurz vorgestellt, haben aber von der Handlung her hier überhaupt nichts zu tun. Dazu gehört schon gehörig Chuzpe die vermeintlichen Hauptfiguren nur kurz abzukanzeln. Jedenfalls darf man anhand der rasanten Handlung keinerlei charakterlichen Tiefen erwarten, aber dafür reihenweise wunderbare Gags. So etwa das Museum für wunderliche Dinge bei denen es sich lohnt genauer in den Panels auf die Details zu achten.
Aber allein schon die böse Parodie auf erzkonservative US-Bewegungen wie den Ku-Klux-Klan oder die Tea Party lohnt das Geld für das Heft. Man hat geradezu die Stimmen von George W. Bush und Donald Rumsfeld und Dick Cheney im Ohr, wenn der Anführer sagt: „Wir verteidigen nur die Demokratie, wir praktizieren sie nicht.“ Herrlich.

Auch schön böse ist es, wenn der einzige Heldeneinsatz aus einer Besprechung besteht welche als Tagesordnungspunkt die Merchandisingeinnahmen hat. Danach sind sie wieder entlassen und können machen was sie wollen. Geschickt wird aber doch eine Bedrohung aufgebaut, so dass man auf die Fortsetzung gespannt ist. Verweise auf Popkultur wie etwa H. P. Lovecraft gibt es übrigens auch noch.

Fazit:
Ein wilder Ritt der gehörig Chuzpe zeigt und mit den Erwartungen und Klischees spielt und sie ins Leere laufen lässt. Eine ganze Reihe von wunderbaren Gags macht das Heft zu einem Lesevergnügen.

The Metahuman$ 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

The Metahuman$ 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Plem Plem Productions

Preis:
€ 4,90

28 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spiel mit Erwartungen und Klischees
  • satirischer Witz
Negativ aufgefallen
  • ungelenke Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 28.07.2015
Kategorie: Rezensionen
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