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Comic-Besprechung - Der rote Korsar Gesamtausgabe 5

Geschichten:
Der rote Korsar Gesamtausgabe 5
In geheimer Mission

Autor: Jean-Michel Charlier, Zeichner / Colorist: Victor Hubinon

Der Pakt mit dem Teufel
Autor: Jean-Michel Charlier, Zeichner / Colorist: Victor Hubinon

Der Pirat ohne Gesicht
Autor: Jean-Michel Charlier, Zeichner / Colorist: Victor Hubinon, Jijé, Eddy Paape

Das Gold von San Cristobal
Autor: Jean-Michel Charlier, Zeichner: Victor Hubinon


Story:
Rick sitzt mit seinem Schiff in New Orleans fest. Zwischen England, Frankreich und den Niederlanden herrscht Krieg und die Stadt wird belagert. Da wird ihm eine geheime Mission angeboten, um ein entlegenes Fort mit Waffen und Lebensmitteln auszurüsten. Doch Rick hat einen Spion an Bord. Auch in Fort Royal sitzt er fest und um die englische Flotte zu zerstreuen braucht er seinen Vater, den Roten Korsaren. Ein englischer Agent versucht allerdings alles ihn daran zu hindern. Danach wird Rick beauftragt einen geheimnisvollen Piraten zu jagen, der unter der Flagge seines Vaters Schiffe aufbringt.


Meinung:
In dieser dicken Gesamtausgabe, welche drei albenlange Abenteuer und eine Kurzgeschichte enthält, gibt es keine deutschen Erstveröffentlichungen. Alle drei Abenteuer, In geheimer Mission, Der Pakt mit dem Teufel und Der Pirat ohne Gesicht sind schon im Bastei-Verlag erschienen und bei Carlsen. In geheimer Mission war später auch Gast bei den Kult Editionen. Immerhin ist die Kurzgeschichte Das Gold von San Cristobal recht selten und gab es bislang nur in einem Band aus dem Carlsen-Verlag (Das Höllenschiff) und 1973 in der ZACK Parade Nummer 4 zu lesen.

Zunächst fällt hier aber das mittelmäßige Editorial auf, welches der französischen Originalausgabe entnommen worden ist und sehr faktenlastig die Vorgänger des Roten Korsaren schlicht und ergreifend aufzählt. Also welche Piratencomics es vorher schon im frankobelgischen Raum gegeben hatte. Zudem wird lang und breit die Geschichte einer Taschenbuchpublikation erzählt. Die Herausgeber der Zeitschrift Pilote wollten ein zusätzliches Magazin lancieren. Man wählte das Taschenbuchformat, um eine breitere Leserschaft anzusprechen. Gefüllt wurde das mit extra dafür geschriebenen und gezeichneten Kurzgeschichten der bekannten Helden aus dem Stammmagazin. Ob diese ausufernde Schilderung im Editorial als Hintergrund für die Entstehung einer sechzehnseitigen Kurzgeschichte wirklich notwendig ist, sei mal dahin gestellt. Es ist für Comichistoriker interessant, aber dem Fan der einfach nur unterhaltsame Abenteuer lesen will gibt es nicht sonderlich viel.

Dafür die Geschichten an sich. Die Kurzgeschichte ist ein Jugendabenteuer des Roten Korsaren und hier lernt er auch Dreifuss kennen. Es ist schon erstaunlich, wie verdichtet hier erzählt wird und das sich trotz der Kürze des Formats vor dem geistigen Auge des Lesers eine sehr viel länger ablaufende Geschichte abspielt. Sie ist einfach spannend erzählt, obwohl das Panelraster recht eintönig ist, was vor allem dem Format des Taschenbuchs geschuldet war. Jedenfalls ist sie gelungen, wenngleich Charlier damals kein Interesse an dem neuen Format gehabt hatte und sie gar nicht erst schreiben wollte, sondern sie nur unter Druck zustande gekommen ist.

Die drei albenlangen Abenteuer bauen chronologisch und inhaltlich aufeinander auf, obwohl man alle drei auch eigenständig lesen könnte. Auf jeden Fall stammen die ersten beiden aus einer Phase, in der es Charlier jedenfalls mit Spionen hatte. Denn beide handeln von Verrätern, in Abstrichen die dritte auch. Im ersten ist es spannend, da man nicht weiß wie die Helden dem Verrat entkommen sollen. Sie erfahren relativ früh davon und so ist es Adrenalin das sich breit macht, da sie dennoch ihren Auftrag erfüllen müssen. Dabei gibt es einige wundervoll stimmungsvolle Szenen und man ist gebannt und gefesselt.
Auch das zweite Abenteuer handelt im Kern von einem Verräter in den eigenen Reihen und auch wenn man sich große Mühe gibt zu verheimlichen wer es ist, dürfte es dem Leser ziemlich schnell klar sein, wohingegen die Charaktere nichts ahnen. Gegen Ende fühlt man sich unterschätzt, wenn der Spion in einer vermeintlichen Überraschung präsentiert wird, ihn aber schon nach den ersten Seiten richtig erraten hat. Dennoch ist das Abenteuer sehr unterhaltsam, lässt aber ein bisschen die Eigenständigkeit vermissen.

Der Pirat ohne Gesicht hingegen ist ein sehr spannender Abenteuerkrimi der zudem eine der wohl besten Seeschlachten enthält die je in einem Comic festgehalten worden ist. Man sollte sich aber nicht durch die stilistischen Brüche irritieren lassen. Während der Fertigstellung brach sich der Zeichner Hubinon den Arm und konnte wochenlang nicht arbeiten. Seine Freunde Jije (Jerry Spring) und Eddy Paape sprangen ein. Manchmal können sie ihren Stil dem von Hubinon nicht angleichen und so werden gerade die Gesichter teilweise zu ihren eigenen. Das macht das Abenteuer etwas unfertig, aber inhaltlich gehört es zu den besten der ganzen Serie.



Fazit:
Auch wenn hier keine deutschen Erstveröffentlichungen zu finden sind, so lohnen sich die Abenteuer. Der Pirat ohne Gesicht ist eines der spannendsten der ganzen Serie und auch die anderen sind mehr als unterhaltsam, wenngleich sie sich thematisch sehr ähneln.

Der rote Korsar Gesamtausgabe 5 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der rote Korsar Gesamtausgabe 5

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 29,99

ISBN 10:
3770438450

ISBN 13:
978-3770438457

184 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • stimmungsvoll
  • actionreich
  • eine der besten Seeschlachten der Comicgeschichte
  • spannende Abenteuerkrimis
Negativ aufgefallen
  • thematisch ähnlich
  • Spion zu früh zu erraten
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 20.09.2015
Kategorie: Alben
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