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Comic-Besprechung - Die Flüsse von London 4: Detektivgeschichten
Geschichten:Die Flüsse von London 4: Detektivgeschichten
Autor: Ben Aaronovitch, Andrew Cartmel, Zeichner: Lee Sullivan, Chris Jones, J. B. Bastos, Colorist: Luis Guerrero
Story:
Peter Grant, Polizist und Magier, soll befördert werden. Deswegen wird er von einem Vorgesetzten über einige seiner Fälle und Methoden befragt. Das betrifft einen Jahrzehnte zurückliegenden Mord, einen ungewöhnlichen Exhibitionisten, einen Einbruch in das Museum und satanische Rituale.
Meinung:
Der mittlerweile schon vierte Comic zu der Romanreihe um Die Flüsse von London ist keine Adaption eines Romans. Das ist besonders lobenswert das es sich bei allen Comics nicht um Adaptionen handelt und damit für manche von vornherein überflüssig sein könnten. Vielmehr sind die graphisch erzählten Geschichten Ergänzungen zu den Büchern, erzählen also originäre Geschichten.
Diesmal gibt es allerdings keine lange Erzählung, sondern vier Kurzgeschichten. Dabei ist der Rahmen der sie zusammenhält, durchaus glaubwürdig. Peter Grant, der Polizist und Magier der vor allem Kriminalfälle mit übersinnlichen Aspekten untersucht, soll befördert werden. Im Zuge dessen wird er zu einigen seiner Ermittlungen befragt und er soll seine Methoden offenlegen. Das macht die Erzählungen logisch und obwohl eigentlich nur Rückblicke vorherrschen ist es paradoxerweise doch ein wesentlicher Bestandteil des kleinen fiktionalen Universums da hier ein wichtiger Schritt für die weitere Entwicklung vorgenommen wird.
Leider kann die Ausgabe aber nicht mit den vorherigen mithalten. Von dem Format ist das nicht abhängig, als Kurzgeschichten funktionieren die Episoden, aber merkwürdigerweise finden die Geschichten keinen Abschluss. Es mag sein das man sich an der literaturwissenschaftlichen Definition einer Kurzgeschichte orientiert hat, die ein offenes Ende vorsieht, aber für Krimigeschichten ist das ein Todesstoß, da man als Leserin und Leser somit um die Auflösung gebracht wird. Manchmal muss man mitdenken oder man weiß was geschehen ist, aber da Beweise fehlen können die Übeltäter nicht festgenommen werden. Positiv ausgedrückt bedeutet das, dass auch fiktionale Ermittler nicht immer Erfolg haben. Negativ ausgedrückt ist das ziemlich unbefriedigend.
Schwerer wiegt aber die Tatsache, dass der Charme, der Witz und die überraschende Fantasie welche nicht nur die Bücher, sondern eben auch die Comics auszeichnete, hier vergebens gesucht werden. Symptomatisch ist das an den lustigen Einseitern festzumachen die diesmal alles andere als lustig sind. Zwar gibt es immer wieder einige schöne Ideen, etwa mit den Unsterblichen, aber wirklich genutzt werden diese nicht. Dafür fehlt in dem Format der Kurzgeschichte dann doch der Rahmen. Was also durch die Story nicht geliefert wird, wird ansonsten durch das Format verhindert. Was doppelt schade ist.
Auch den Zeichnungen fällt nicht viel ein. Ab und an gibt es ganz gute Ideen wie etwa das Noir Feeling bei einer Geschichte die einige Filmklassiker aus den 1930er und 1940er Jahren zitiert. Aber die Inserts in den Panels welche Kommentare geben, wurde auch schon in der TV-Serie Sherlock verwendet und mag ironisch wirken. Aber es will nicht zünden. Da nämlich die Zeichnungen ansonsten sehr flächig gehalten sind, wirkt es dann doch zu leblos. Insgesamt wäre hier also in jederlei Hinsicht mehr drin gewesen.
Fazit:
Da wäre deutlich mehr drin gewesen. Die Geschichten bleiben unbefriedigend und den Charme als auch den Witz vorheriger Ausgaben sucht man vergebens. Schade.
Die Flüsse von London 4: Detektivgeschichten
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 17
ISBN 10:
3741617245
ISBN 13:
978-3741617249
128 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- unterschiedliche Thematik
- nette Details
- unbefriedigende Abschlüsse
- Witz und Charme verloren
- Segen und Fluch des Formats
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 08.07.2020 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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