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Comic-Besprechung - January Jones Integral 4
Geschichten:January Jones Integral 4
(Flying down to Rio II, G1 "Jachtkruiser", Im Geiste Omar Mukhtars)
Autor / Zeichner / Colorist: Eric Heuvel
Story:
January Jones und ihr junger Mechaniker und Begleiter Rick machen gerade eine leichte Durststrecke durch. So kommt January das Angebot eines Hollywoodproduzenten gerade recht, als technische Beraterin und Pilotin bei Dreharbeiten in Rio zu fungieren. Doch auch religiöse Fanatiker haben ihre Pläne mit ihr. Nach dem Absturz ihres Flugzeuges soll January in England ein neues abholen. Doch als sich herausstellt das es noch nicht fertig ist, reisen sie und Rick nach Holland, um dort geheime Konstruktionspläne für den Geheimdiebst zu stellen. Doch auch Januarys Widersacherin aus dem Dritten Reich soll diese Pläne beschaffen. Als Rick erfährt das sein ihm unbekannter Vater eine geheimnisvolle Erbschaft vermacht hat, machen sich January und Rick auf den Weg nach Indonesien. Die Zwischenlandung in Libyen welches von den Italiern besetzt wird, gestaltet sich länger und gefährlicher als gedacht und mal wieder muss sich January gegen Faschisten behaupten.
Meinung:
Fans der Pilotin January Jones müssen jetzt tapfer sein. Das vierte Integral ihrer gleichnamigen Serie wird auf einige Zeit wohl der letzte sein. Was daran liegt das der deutsche Verlag den zeitlichen Abstand aufgeholt hat. Sprich: das dritte hier enthaltene Abenteuer ist von 2022 und so muss man noch einige Jahre warten bis es genügend Stoff gibt damit der nächste Integralband wieder gefüllt werden kann. Fans wird es aber freuen zu hören, dass alle drei hier enthaltenen Abenteuer deutsche Erstveröffentlichungen sind, man also wirklich neuen Stoff bekommt. Zudem bekommt man viele Skizzen und Drucke geboten die teilweise exklusiv für Fans hergestellt worden sind. Das Zusatzmaterial ist sehr schön und umfangreich. Angereichert wird das mit Vorworten vom Autor und Zeichner in Personalunion Eric Heuvel.
Letzteres führt übrigens zu einer gewissen Ironie. Heuvel betont zwar wie sehr er die Zusammenarbeit mit Martin Lodewijk vermisst und wie anstrengend es ist, alles in Personalunion durchzuführen, aber auch wie viel Spaß es ihm macht, die Abenteuer selber zu verfassen. Dabei sind gerade die Skripts die Schwachstellen dieser hier enthaltenen Abenteuer. Oftmals wirkt es arg bemüht. Gerade im ersten Band, der January Jones nach Rio de Janeiro führt, ist die Motivation der Schurken vollkommen unlogisch. Es macht keinen Sinn das January dahin gelockt wird und die ganze Aktion ist eigentlich auch überflüssig. Und das die Zerstörung eines christlichen Symbols dazu führen soll das sich Christen von ihrem Glauben ab- und einem anderen zuwenden zeigt nur die gedankliche Schwäche von religiösen Fanatikern auf. Stottert hier die Logik wie ein kaputter Motor, so sind doch die Zeichnungen überzeugend und gerade die Szenen in Hollywood bieten viel Raum für schöne Anspielungen. Zudem ist der Band atmosphärisch, dynamisch und spannend. Da nimmt man die Logikschwächen durchaus in Kauf und man schiebt es eben auf den Wahnsinn der Schurken und deren Fanatismus der Rationalität nicht akzeptiert.
Das zweite Abenteuer besitzt leider einige deus ex machina Effekte wenn immer im passenden Moment ein Geheimdienstmann auftaucht der January aus einigen brenzligen Situationen herausholt. Aber es geht so rasant vonstatten das einem beim Lesen kaum auffällt das es im Grunde gar keine Story gibt. Der Auftrag für January ist lächerlich schnell erledigt und zeigt das es einfach ein Motiv für die Hetzjagden und Reisen geben musste. Das Ziel ist da eben unwichtiger als die Reise dahin was konform zu dem Genre des Abenteuers und auch der Fantasy ist. Hier beginnt ein Auftakt zu einer langen Storyline in dem der Sidekick ein Erbe antreten will.
Das führt zu dem nächsten Abenteuer das eindeutig das Beste in dieser Ausgabe ist. Auf der Reise nach Indonesien, wo die Helden hoffen mehr über den Gegenstand des Erbes zu erfahren, machen sie eine Zwischenlandung in Libyen welches unter Besatzung der italienischen Faschisten steht. Dieser Band ist für die Serie auch ungewöhnlich hart und teilweise grausam was Heuvel im Vorwort verteidigt. Mussolinis Besatzung sollte nicht beschönigt werden und so wurden einige Folterszenen eingebaut und auch die Ansätze des Völkermords eingebracht. Manche langjährige Fans dürfte das befremden, aber es macht die Lektüre auch spannender weil das Geschehen gefährlicher ist in das January hineingezogen wird. Auch hier wieder spielen die Zeichnungen die herausragende Rolle indem sie Atmosphäre erschaffen, aber auch hier gibt es leider wieder einen deus ex machina Effekt.
Trotz einiger dramaturgischer Schwächen lohnt sich aufgrund der Zeichnungen, der Action, der Atmosphäre und den Extras das Integral. Fans sollten sowieso zugreifen.
Fazit:
Kurzweilige Abenteuer die zwar dramaturgisch etwas stolpern, aber durch die rasante Geschichten und die atmosphärischen Zeichnungen einen großen Charme entwickeln.
January Jones Integral 4
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Kult Comics
Preis:
€ 30,00
ISBN 10:
3964302880
ISBN 13:
978-3964302885
184 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Rasanz und Spannung
- atmosphärische Zeichnungen
- sympathische Heldin
- Logiklöcher
- einige deus ex machina Effekte
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 31.07.2023 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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