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Comic-Besprechung - Airborne 44 - Band 9: Black Boys

Geschichten:

Airborne 44 - Band 9: Black Boys

Autor und Zeichner: Philippe Jarbinet

Übersetzer: Eckart Schott



Story:

Während der großen Ardennen-Offensive im Winter 1944 gerät der schwarze Blues-Gitarrist Virgil Burdette immer wieder an den weißen Rassisten Jared „Jay” Webb. Doch gemeinsam müssen sie versuchen, der weißen Winterhölle zu entkommen, als die deutsche Wehrmacht in einem letzten Aufbäumen versucht, den Vormarsch der Alliierten Truppen aufzuhalten. Dies ist der erste Teil des neuen Zweiteilers.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Mit dem vorliegenden Band beginnt der fünfte Zweiteiler in der Serie ”Airborne 44” und schließt zugleich auch den Kreis zurück zu den ersten zwei Bänden der Reihe, denn wir sind wieder zurück in den Ardennen und treffen auch auf weitere aus dem ersten Doppelband bekannten Figuren. Das Thema ist diesmal der Rassismus innerhalb der amerikanischen Streitkräfte, über den ja bereits in anderen Werken aus den verschiedensten Kriegen, an denen die Amerikaner Teil hatten, ausführlich berichtet worden ist, also zum Beispiel aus dem Bürgerkrieg oder aus Vietnam. In den 1940er Jahren war diese Haltung noch sehr stark im Alltagsleben der Amerikaner ausgeprägt, mit getrennten Schulen (oder gar keinem Schulzugang), Restaurants und Bussitzen. Der große Befreiungskampf um Martin Luther King und Malcolm X kam erst rund 20 Jahre später. Dementsprechend ist an der vorliegenden Geschichte der offen ausgelebte Rassismus weder ungewöhnlich noch unvorhersehbar, im Gegenteil war mit dieser Facette des Soldatenlebens innerhalb der Serie zu rechnen gewesen. Der Clou ist aber, dass wir bereits hier, zum Ende des Weltkriegs, eine Figur vorgestellt bekommen, die es wagt, dagegen zu protestieren und sich sogar handfest zu wehren. Das ist originell, obwohl ich mir nicht sicher bin, wie historisch sicher so ein Setting ist — doch Jarbinet ist dafür bekannt, sehr ausführliche und lange Recherchen für seine Serie zu betreiben. So schafft er es auch diesmal, lebendige und glaubhafte Charaktere zu erschaffen, die sich nachvollziehbar verhalten und den Plot dadurch gelungen unterstützen — historische Relevanz hin oder her. Die Story reißt den Leser mit und ist durchweg spannend, wie gewohnt.

Und auch die Zeichnungen haben nichts von ihrer gewohnten Qualität und Detailtreue eingebüßt. In einem vierseitigen Anhang gibt Jarbinet einen sehr persönlichen Einblick in sein Leben und Werk, wo er unter anderem auch von sich sagt, er halte sich nicht für ein Genie in seinem Beruf, doch ich finde, wenn man sich seine Zeichnungen ansieht, ist das eher ein Zeichen von Bescheidenheit, denn die Wahrheit. Tatsächlich sind seine Zeichnungen äußerst detailliert und immer stimmen die Proportionen, Perspektiven und Körperhaltungen — gleicherweise bei Menschen, Fahrzeugen oder der Landschaft. Das kann nicht jeder Zeichner von sich behaupten.

Airborne 44 ist seit 2009 das Hauptwerk von Philippe Jarbinet, der sich seitdem der Darstellung von Geschichten und Ereignissen aus dem 2. Weltkrieg verschrieben hat. Neben seiner Arbeit an der Serie hat er sich seitdem mehrmals an Gemeinschaftsarbeiten zum gleichen Thema beteiligt, konzentriert sich aber hauptsächlich auf Airborne 44. Vorher hatte er eine Kriminalserie veröffentlicht, die auch auf deutsch erschienen war: „Sam Bracken” (bei Arboris), die jedoch auch in Frankreich nach dem dritten Band abgebrochen worden war. Seine erste Serie war das zehnteilige „Mémoire de Cendres”, ein Historiendrama über die Verfolgung der Katharer in Frankreich, die bisher jedoch noch nicht auf Deutsch erschienen ist. Historische Stoffe waren also schon immer sein Schwerpunkt, könnte man sagen.

Mir hat dieser Auftakt zum neuen Zweiteiler wieder sehr gut gefallen, die Charaktere sind stimmig, das Setting ist originell und der Plot entwickelt sich langsam, aber sicher und schafft es, den Leser zu fesseln. Man braucht übrigens die vorherigen Bände nicht unbedingt zu kennen, die Nähe zum ersten Zweiteiler ist charmant, man versteht die vorliegende Handlung aber auch ohne die anderen Folgen. Ich bin gespannt, wie die Geschichte im nächsten Band weitergeht und endet — Band 10 der Serie ist im Original bereits Ende 2022 erschienen, ich hoffe, wir müssen in Deutschland nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten.



Fazit:

Ein spannender Auftakt zum neuen Zweiteiler aus dem 2. Weltkrieg, diesmal wieder zurück in der Winteroffensive in den Ardennen. Schwerpunkt der Geschichte ist diesmal der offene Rassismus innerhalb der amerikanischen Streitkräfte, den ein sympathischer Hauptcharakter ertragen muss — aber wogegen er auch leidenschaftlich kämpft. Sehr zu empfehlen.



Airborne 44 - Band 9: Black Boys - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Airborne 44 - Band 9: Black Boys

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Salleck Publications

Preis:
€ 15,00

ISBN 10:
3899087968

ISBN 13:
978-3899087963

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannender Auftakt zum neuen Zweiteiler.
  • Originelles Setting mit einer sympathischen Hauptfigur.
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 03.11.2023
Kategorie: Airborne 44
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