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Comic-Besprechung - Die wahre Geschichte des Wilden Westens: Wild Bill Hickock

Geschichten:

Die wahre Geschichte des Wilden Westens: Wild Bill Hickock
Autor: Dobbs, Zeichner: Ennio Bufi, Colorist: Greg Lofé



Story:

James Butler Hickock verdiente sich schon früh seinen Namen Wild Bill und machte ihm Zeit seines Lebens alle Ehre. Wild Bill pflegte sein Image, litt aber auch darunter da er wusste das es junge Heißsporne gab die sich wegen seines Ruhms mit ihm messen wollen. Doch seine Erlebnisse und Taten machten aus Wild Bill einen zerrissenen Mann der zunehmend unter sich selber litt.



Meinung:

Die Serie Die wahre Geschichte des Wilden Westen nimmt sich vor, sich wirklich an die historischen Tatsachen zu halten.  Im Gegensatz zu Western Legenden nimmt man sich also den Fakten an und erzählt nicht eine fiktive Geschichte, um einen realen Charakter zu beleuchten.

Den aktuellen Band von Die wahre Geschichte des Wilden Westen über Wild Bill Hickock darf man nicht als eine reine Biographie verstehen wie es etwa bei dem Band über Jesse James noch der Fall war. Man folgt Wild Bill nicht von der Geburt bis zum Tod und es wird nicht stringent chronologisch sein Leben erzählt.  Jesse James war da noch sehr konventionell aufgemacht und folgte den Stationen von der Geburt bis zum Tod und anschließend wurde noch dargebracht warum Jesse James zu einer Legende werden konnte.  Bei Wild Bill werden von vornherein einige prägende Momente und Situationen geschildert welche den Mann und seinen Legendenstatus geprägt und geschaffen haben. 

Man mag jetzt die Deutlichkeit vermissen warum Wild Bill zu einer Legende wurde, aber das wird in der Erzählung an sich schon deutlich. So verkörperte Bill einige Tugenden des Westens. Oder besser: was man als solche Tugenden bezeichnete. Er war ungebunden, ewig auf der Suche nach Freiheit, charmant, galant, hatte einen schwarzen Humor und war einer der besten Schützen der damaligen Zeit. Aber er hatte auch seine dunklen Seiten was ihn unberechenbar aber auch faszinierend machte. Er spielte und trank zu viel, hatte zwar Erfolg bei den Frauen, verließ aber sogar seine Ehefrau aufgrund seiner Rastlosigkeit, er war brutal, jähzornig und wohl auch sehr einsam. Wild Bill war sein Image äußerst bewusst, schließlich trat er auch als Schauspieler auf wo er sich selber spielte und dabei wohl äußerst schlecht war. Er vermarktete sich selbst, wurde aber auch Opfer seines Images weil er nicht nur dem Bild gerecht werden musste welches sich die Öffentlichkeit von ihm machte, sondern sich auch andere mit ihm messen wollten.  Bis heue fasziniert Wild Bill in seiner Zwiespältigkeit. Ehrgefühl versus brutaler Gewalt, ruhmsüchtig aber auch darunter leidend, rastlos und einsam.

Gerade sein Image führte auch dazu, dass  er sich gar nicht mehr entspannen konnte. In dem Comic gibt es einige Panels die erst schwer einzuschätzen sind, aber es stellt sich später heraus das Bill um sein Bett immer Papierkugeln auslegte damit er durch das Rascheln erwachen konnte wenn sich ein Feind anschlich. Das zehrt einen aus und Bill trank noch mehr.  Zudem war er durch die Momente in seinem Leben die seinen Legendenstatus erschufen auch traumatisiert. Man könnte durchaus von einer Posttraumatischen Belastungsstörung sprechen. Zeichnerisch wird das sehr gut dargestellt wenn er sich erinnert und die Zeichnungen düsterer und verschwommener werden was dem diffusen Erinnerungsbild entspricht und die Gewalt wie eine Naturkraft wirken lässt.  Während bei Jesse James manches noch Klischee  war, so dienen die Zeichnungen und auch die Farbgebung hier der Charakterisierung und dem Innenleben des Titelhelden.

Wild Bill war in jeder Hinsicht ein getriebener und zerrissener Mann was gut dargestellt wird. Aber manches muss allein schon durch den Umfang des Comics zwangsläufig kürzer treten. Etwa die Augenerkrankung was für einen Revolverhelden tödlich sein kann. Aber ansonsten sehr lohnenswert und als Ergänzung für die kleineren Lücken empfehlen sich der Spielfilm Wild Bill und die TV-Serie Deadwood.



Fazit:

Ein starker Band der sich von einer stringenten Biographie löst und auch anhand der gelungenen Zeichnungen aufzeigt wie sehr Wild Bill zerrissen war und auch an sich selber litt.



Die wahre Geschichte des Wilden Westens: Wild Bill Hickock - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die wahre Geschichte des Wilden Westens: Wild Bill Hickock

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 17,00

ISBN 10:
3987211210

ISBN 13:
‎ 978-3987211218

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen die Innenleben spiegeln
  • Charakterstudie statt reine Biographie
  • interessanter Charakter
Negativ aufgefallen
  • manches kommt etwas kurz
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.86
(7 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 05.11.2023
Kategorie: Alben
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