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Comic-Besprechung - Michel Vaillant Collector`s Edition 12

Geschichten:

Michel Vaillant Collector`s Edition 12
(Der Galeerensklave, Ein Fahrer ist verschwunden, Der Unbekannte der 1000 Pisten, Steve Warson gegen Michel Vaillant)
Autor / Zeichner / Colorist: Jean Graton



Story:

Als Steve Warson einfach nicht zu einem Rennen auftaucht, wird das Team Vaillant in eine Krise geworfen. Jean-Pierre gelingt es zwar einen kurzfristigen Ersatz zu finden, ist aber extrem verärgert. Bei einem anderen Rennen wird dann auch noch Gabriele entführt. Das Team steht unter ungheurem Druck und als Michel seinem Freund und Kollegen Steve endlich wieder begegnet, steht die Freundschaft auf der Kippe. Nicht zuletzt weil Steve sich zwar wieder der Formel 1 anschließt aber für eine gegnerische Mannschaft fährt.



Meinung:

Wie in den anderen Bänden der Collector`s Edition von Michel Vaillant gibt es wenig redaktionelle Informationen zu der Entstehung der einzelnen Alben und nur wenige Andeutungen zum Leben und Werk von Jean Graton. Eher nebenbei erfährt man, dass ein Sohn Gratons verhältnismäßig jung und plötzlich verstorben war und das Graton mehrere Assistenten einstellte, um das Arbeitspensum gewährleisten zu können. Als Hintergrundberichte gibt es, wie gehabt, eine historischen Blick auf den Motorsport.

Auch wenn es in mancherlei Hinsicht schön gewesen wäre, mehr zu erfahren, so stehen doch die eigentlichen Geschichten im Vordergrund. Und schon die einzige hier enthaltene Kurzgeschichte ist etwas Besonderes. Graton hatte sich in den 1970ern mit seinem Stammverlag überworfen und ging eine Kooperation mit dem deutschen Zack-Magazin ein. Die Kurzgeschichte ist dann auch bislang nur in einer Ausgabe der Zack-Parade erschienen und nie in einem französischen Album und auch in Deutschland in dieser Edition das erste Mal in einem Albumformat erhältlich. Es liegt aber nicht an der Qualität der Geschichte, denn die zeigt gut auf, wie wichtig auch im Motorsport Strategie ist, mit der man aber auch scheitern kann.

Außergewöhnlich ist auch das erste der vier hier enthaltenen albenlangen Abenteuer. Der Galeerensklave rückt Jean-Pierre Vaillant in den Vordergrund und anhand dessen Charakter wird gezeigt wie viel Arbeit und Stress diejenigen im Hintergrund leisten damit die Piloten auf der Rennbahn glänzen können. Das ist dann eindeutig die beste Geschichte im ganzen Band. Zudem zeichnet sich hier ab was der Schicksalsschlag für Steve Warson im letzten Band hier noch haben könnte.

Ein Fahrer ist verschwunden zeigt wieder einmal auf das Gratons dramaturgische Fähigkeiten abseits der Rennstrecke doch recht eingeschränkt sind. Es ist durchaus spannend wenn mitten in einem Rennen Gabriele verschwindet und sie in einer Verfolgungsjagd gerettet werden soll. Aber wie man schon vorher bemerken konnte, sind Krimis nicht Gratons Stärke und die Krimi-Aspekte sind an den Haaren herbeigezogen, dramaturgisch nicht gut eingebaut und in der Begründung nahezu lachhaft. Es gibt zwar Spannung und Dramatik, aber die verpuffen etwas am Ende.

Die anderen beiden Abenteuer haben zum Glück wieder die Rennstrecken im Fokus. Der Unbekannte der 1000 Pisten ist psychologisch sehr fadenscheinig und man merkt den Konservatismus von Graton. Steve Warson tritt wieder auf und da er der Formel 1 entsagt hat und nur noch das tut was er will, wird er optisch wie ein Hippie gestaltet. Es entbehrt aber nicht einer Dramatik wenn Steve und Michel gegeneinander antreten. Allerdings scheint die letzte Szene zu fehlen, denn auf die wird erst in dem nächsten Abenteuer Steve Warson gegen Michel Vaillant fortgeführt. Oder zumindest erwähnt. Inhaltlich ist es das, was der Titel verspricht und zwei Freunde treten gegeneinander an. Das ist durchaus spannend, aber letztlich bliebt es unter den Möglichkeiten da Psychologie, abgesehen von einigen Grundzügen, nicht Gratons Stärke ist.

Auch deswegen wirkt manches etwas altbacken. Manchmal sind auch die Zeichnungen etwas steif geraten aber es muss hervorgehoben werden, dass hier manchmal die vierte Wand durchbrochen wird und die Leserschaft direkt von den Figuren angesprochen wird. Da war Graton seiner Zeit weit voraus.

Insgesamt zeigen gerade die Aspekte auf der Rennstrecke deutlich warum die Serie ein Klassiker und Evergreen ist, aber die Schwächen abseits des Rennens werden hier leider auch deutlich.



Fazit:

Psychologie und Krimihandlungen sind wahrlich nicht Gratons Stärke und so leidet die Glaubwürdigkeit der Storys. Andererseits gibt es eine außergewöhnliche Geschichte die mal den Stress derjenigen im Hintergrund beleuchtet und die Rennen sind durchaus spannend und dramatisch.



Michel Vaillant Collector`s Edition 12 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Michel Vaillant Collector`s Edition 12

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 45,00

ISBN 10:
3770406966

ISBN 13:
978-3770406968

240 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Dramatik und Spannung auf Rennstrecke
  • Würdigung derer im Hintergrund
  • Herausarbeitung Strategie
Negativ aufgefallen
  • steife Zeichnungen
  • psychologisch schwach
  • hanebüchene Krimistory
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(16 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 20.09.2024
Kategorie: Michel Vaillant
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