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Comic-Besprechung - Juan Solo 1: Sohn einer Hündin
Geschichten:Fils de Flingue
Autor: Alexandro Jodorowsky, Zeichner: Georges Bess
Story:
Der Jesus von Tlacahuepan wird zur Hinrichtung gebracht. Allein gelassen und gefesselt am Kreuz erinnert sich der Mann an seine Jugend.
Juanito - von der Natur mit einem zweiten Schwanz gesegnet - wächst bei Halbliter, einem homosexuellen Zwerg auf, ernährt sich von der Milch einer Hündin und erhält als Hinterlassenschaft seiner „Ziehmutter“ eine Pistole. Die Pistole verschafft ihm den notwendigen Respekt und so dauert es nicht lange, bis er unter dem Namen Juan Solo als Leibwächter in den Dienst des Premierministers tritt. Skrupellos kämpft er sich in der Hierarchie der Leibwächter nach oben und liefert mit der Ermordung von Sandrinez, dem Rivalen des Premierministers, sein erstes Meisterstück ab.
Von da an geht es für Solo steil bergauf. Er kümmert sich auf seine Art um die ehemalige Geliebte des Präsidenten, die mit dem Bettgeflüster ihres Ehemaligen versucht, Politik zu machen und soll dann den aufkeimenden Studentenunruhen ein Ende machen. Als er dabei die revolutionäre Tochter des Premierministers zur Räson bringen muss, darf er sich zur „Belohnung“ um dessen trauernde Frau und renitenten Sohn kümmern. Und auch das macht er auf seine ganz eigene Art und Weise...
Meinung:
Spätestens seit „John Difool“ ist Jodorowsky hauptsächlich als Autor für Comics der unterschiedlichsten Genres bekannt. Ob Science Fiction, Western, einfacher Krimi und plakative Pornographie, Jodorowsky lässt nichts unversucht. Seine ursprüngliche Profession als Regisseur trat dabei zwangsläufig in den Hintergrund, was angesichts von Filmen wie „El Topo“ oder „Montana Sacra“ wirklich schade ist.
Insofern ist „Juan Solo“ irgendwie der Spagat zwischen den Welten. Auf der einen Seite natürlich ein Comic, auf der anderen Seite aber fast schon filmisch umgesetzt, erzählt Jodorowsky die Geschichte von Juan Solo als Rückblende auf eine eindringliche und zum Teil schockierend reale und oft mehr als brutale Art und Weise. Das tut aber der Geschichte bei Leibe keinen Abbruch, die schockierende Brutalität wird als Stilmittel eingesetzt, um die zu erwartende Wandlung Solos von einem Strassenkind über die Zeit als bedingungsloser Leibwächter hin zum Jesus von Tlacahuepan plausibel zu beschreiben.
Nichts für zart besaitete Gemüter aber auf jeden Fall wieder mal ein echtes Highlight aus der Feder von Jodorowsky. Nicht zum ersten Mal arbeitet er mit George Bess zusammen, mit dem er auch schon „Der weiße Lama“ (dt. Bei Arboris) und „Hannibal“ veröffentlichte. Bess´s Stil erinnert ein wenig entfernt an eine Mischung aus Jordi Bernet und Giraud und passt hervorragend zu diesem realistischen Thriller aus der glühenden Hitze Südamerikas.
Fazit:
Ein gelungener Thriller, der sich nicht vor übermäßiger Gewalt scheut.
Juan Solo 1: Sohn einer Hündin
Autor der Besprechung:
Stephan Schunck
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 22,80
ISBN 13:
978-3-940864-14-7
112 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- stimmig
- gewaltig
- cineastisch
- grandios
- brutal
- brutal
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(10 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 08.07.2008 | |||||||||||||||||||||
Kategorie: | Juan Solo | |||||||||||||||||||||
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