Auch wenn Manga in der westlichen Welt erst in den letzten Jahren in Erscheinung getreten sind, können sie in Japan auf eine lange Tradition zurückblicken.
Bereits im 12. Jahrhundert tauchten mit den Chojugiga, gezeichneten Schriftrollen, die man quasi wie einen Film beim betrachtenden Lesen "abspulen" musste, die ersten gezeichneten Bildergeschichten mit satirischen Inhalten auf. Diese erste Formen waren freilich noch Unikate und fanden daher keine allzu weite Verbreitung. Einen ersten Schritt in Richtung Massenmedium unternahmen die Manga im 18. und 19. Jahrhundert durch die per Holzschnitt vervielfältigten Toba-e und Kibyoshi, die sich vor allem in Osaka und Edo großer Beliebtheit erfreuten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen dann nach und nach die ersten Zeitschriften auf, in denen Manga in zumeist kürzeren Formen erschienen. Der weitere technische Fortschritt, aber auch der Einfluss amerikanischer Comic Strips führen den Manga in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts zu seiner ersten Blütezeit, die in der Nachkriegszeit dann schließlich vor allem durch die populären Story-Manga von Osamu Tezuka zur Herausbildung der größten Comic-lndustrie der Welt führen, die schließlich Angebote für praktisch alle potenziellen Leserschichten in einer ungeahnten Vielfalt herausbildet.
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