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Comic-Besprechung - Modesty Blaise: Die kompletten Comicstrips 1: 1963 - 1964

Geschichten:

Modesty Blaise: Die kompletten Zeitungsstrips 1: 1963-1964
Autor: Peter O`Donnell, Zeichner: Jim Holdaway



Story:

Die junge Frau Modesty Blaise hat einst einen Verbrecherring geleitet, sich aber nun zur Ruhe gesetzt. Sir Gerald Tarrant, Chef des britischen Geheimdienstes, bittet eines Tages Modesty um Hilfe einen Ring von Auftragsmördern zu unterwandern. Modesty willigt ein da ihr der Ruhestand langsam langweilig wird und sie holt ihren Freund und MItstreiter Willie dazu. Doch Undercoverarbeit ist gefährlich und so müssen sie nicht nur den Auftragsmördern immer einen Schritt voraus sein, sondern auch einen entführten Wissenschaftler befreien und bekommen es mit einem alten Feind zu tun.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Der Bocola Verlag hat sich auf die Veröffentlichung von Zeitungsstrips spezialisiert und bringt diese in mustergültiger Qualität  heraus. Nicht nur bemühen sie sich die Strips in guter Qualität und möglichst komplett zu finden, sondern bearbeiten diese auch noch so dass das größtmögliche Lesevergnügen entsteht. Zudem sind die Formate entweder sehr hochformatig oder im großen Querformat, angepasst nach der ursprünglichen Veröffentlichungsart als Daily Strip oder als Sonntagsseite, und bieten so eine hohe Auflösung auf gutem Papier das die Betrachtung der Zeichnungen ein einziger Genuss ist. Dieser redaktionelle und verlegerische Aufwand lohnt sich was nicht zuletzt die umfangreiche Veröffentlichung von Prinz Eisenherz bewiesen hat.

Nun hat man einen wahren Klassiker geborgen: Modesty Blaise.  Die Dame die auch hierzulande in Romanen als „tödliche Lady“ mehrere Auflagen erlebte, tat sich leider in Comicform etwas schwer. Es gab einige Veröffentlichungen  in Anthologien und der Carlsen Verlag brachte einige Storylines heraus, aber obwohl Modesty Blaise im englischen Sprachraum anscheinend immer noch eine prägende Kultfigur ist, kennt man hierzulande eher den Namen als popkulturelle Referenz und weniger die Geschichten. Modesty Blaise wurde in den 1960ern erfunden als einige Geschlechterrollen umgedreht wurden und nun auch Frauen tat- und schlagkräftig wurden wie Emma Peel und die klischeehafte Dame in Nöten hinter sich ließ.  Jedenfalls hat dieser Pulp-Charakter einen hohen Einfluss gehabt ist aber erstaunlicherweise lange nicht so präsent. Auch eine Wiederweckung in den 1990ern wurde in einem Spielfilm versucht, aber der war so schlecht, dass man ihn lieber weiterhin totschweigt.

Insofern können sich alle, die der Pulp-Literatur was abgewinnen können, auf die Veröffentlichung vom Bocola-Verlag freuen. Denn die Serie ist erfreulich wenig gealtert. Dass der Beginn in den 1960er Jahren liegt, merkt man allenfalls am Dekor und manchmal in der Kleidung. Die drei hier enthaltenen Storylines und eine kleine Originstory decken dabei die Jahre 1963 und 1964 ab. Ja, die Serie ist Pulp, aber kein Trash. Die Zeichnungen sind sehr detailliert, weisen für einen Zeitungsstrip eine hohe Sorgfältigkeit bei den Schraffuren auf, wissen immer wieder die Schatten sehr gut einzusetzen und sind in den Actionszenen sehr dynamisch. Manchmal darf es auch leicht psychedelisch werden und überall ist Eleganz zu sehen, erotische Frauen ohne das es frivol oder aufdringlich wird und harte Action.

Den Storys kommt zugute das Modesty und ihr Mitstreiter Willie keine Superfrau oder –mann sind, sondern ihre Fähigkeiten durch eine harte Lebensschule, Training und Erfahrung gewonnen hat. Sie sind keine strahlenden Helden und so dürfen  sie auch mal scheitern. Sie werden verwundet, gefoltert und müssen sich nach jedem Einsatz nicht nur physisch sondern auch psychisch erholen. In der Hinsicht sind sie in jeder Hinsicht glaubwürdig. Vor allem da sie sich nicht in brenzligen Situationen auf Technik verlassen (müssen), was die Serie in der Hinsicht zeitlos macht. Sie verlassen sich auf ihr Können und ihre Erfahrung und notfalls aufeinander. Das macht die Geschichten sehr spannend und die Charaktere sind immer gut ausgearbeitet, vor allem auch die Schurken, so dass die Lektüre eine einzige Freude ist.

Diese Ikone der 1960er war im englischen Sprach raum bis in die 1990er kontinuierlich veröffentlicht worden und kann nun endlich hierzulande auch den Status erlangen den sie verdient hat. Hier lohnt sich auf jeden Fall eine Entdeckung eines wahren Klassikers der multimedial präsent und zeitlos ist. 



Fazit:

Ein wahrer Klassiker dessen Wiederentdeckung längst überfällig ist, in einer hervorragenden Veröffentlichung. Das Alter ist kaum anzumerken und er ist immer noch sehr spannend, actionreich mit interessanten Charakteren.



Modesty Blaise: Die kompletten Comicstrips 1: 1963 - 1964 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Modesty Blaise: Die kompletten Comicstrips 1: 1963 - 1964

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Bocola

Preis:
€ 29,00

ISBN 10:
3946842755

ISBN 13:
978-3946842750

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • interessante Charaktere
  • realistischer Zeichenstil
  • Spannung, Dramatik, Action
  • Verzicht auf technischen Gimmick
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(7 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 26.06.2024
Kategorie: Alben
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