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Comic-Besprechung - Poison Ivy 1: Metamorphose
Geschichten:Poison Ivy 1: Metamorphose (Batman 124 (II), Poison Ivy 1-6)
Autorin: G. Willow Wilson, Zeichner: Dani, Marcio Takara, Brian Level, Inker: Dani, Marcio Takara, Stefano Gaudiano, Brian Level, Jay Leisten, Colorist: Trish Mulvihill, Arif Prianto
Story:
Poison Ivy hat ihre gottgleichen Kräfte und ihre Verbindung zum Grün verloren. Ihre Avatare wurden wieder miteinander verschmolzen, aber Ivy kann sich an alles erinnern und spürt nun schmerzlich ihre verlorene Macht. Sie trennt sich von Harley und begibt sich auf einen Road Trip. Der dient allerdings nicht der Selbstfindung, sondern auf ihrem Weg verteilt Poison Ivy tödliche Sporen. Nur ist sie gegen die Sporen selbst nicht immun und sie weiß das sie sterben wird. Sie will nur eine letzte Rache vollziehen.
Meinung:
Es ist nicht die erste Solo Mini-Serie von Poison Ivy. Schon zu den Zeiten der New 52 hatte die Batman-Gegnerin einen eigenen Run. Damals wie heute wird in der Mini-Serie versucht, einen Einblick in die Psyche zu werfen. Das ist insofern immer recht spannend, da Poison Ivy immer wieder eine Gratwanderung vollzieht. Mal absolut böse, mal eine Anti-Heldin, mal eher geläutert will sie ihre Ruhe haben. Einerseits hasst sie die Menschen, andererseits liebt sie Harley Quinn und ist etwa auch mit Catwoman befreundet. Ein widersprüchlicher Charakter also den es immer wieder lohnt näher zu beleuchten.
Inhaltlich steigt die neue Mini-Serie Poison Ivy nach dem letzten Batman-Event ein. Man muss den Event aber nicht gelesen haben, um die Handlung zu verstehen. Das einzig wissenswerte ist das Pamela gottgleiche Kräfte hatte und eine enge Verbindung zu dem Reich des Grüns besaß (die Leser*innen von Swamp Thing wissen was gemeint ist). Nun hat sie aber diese Kräfte verloren und ist depressiv. Einmal von dieser grenzenlosen Kraft besessen, ist es schwer wieder auf „Normalmaß“ zurechtgestutzt zu sein. Pamela hat eine Art Identitätskrise und kann sich durchaus an ihre verschiedenen Avatare während des Events erinnern. Sie vollzieht einen Bruch, verlässt Harley und macht einen Road Trip.
Insofern ist es ein comicgewordenes Road Movie. Poison Ivy reist durch die ländlichen Gegenden, macht mal gute mal schlechte Begegnungen und muss sich immer bedeckt halten. Denn sie hat einen Plan. Angesichts des Klimawandels ist sie entschlossener denn je, die Pflanzen zu schützen und das führt in ihrer Logik zu dem Schluss die Menschen auszurotten. Also verteilt sie auf ihrem Weg tödliche Sporen. Der Band ist sehr aktuell in dieser Hinsicht, denn er greift zwei aktuelle Themen auf: den Klimawandel und eine Pandemie. Doch Pamela begegnet auf ihrer Reise immer wieder Menschen die ihren Entschluss ins Wanken bringen, da sie auch Gutes erlebt und Menschen die es wert sind, zu überleben. Sie erlebt Momente der Freude und das macht die Lektüre recht spannend, da man nie weiß wie sie wirklich reagieren wird. Wird sie jemandem schaden, den man als Leser*in sympathisch findet? Zudem ist Poison Ivy am Sterben. Die Sporen vergiften auch sie selbst und somit ist ihr vieles egal was sie umso gefährlicher macht. Aber eine offene Rechnung will sie auch noch begleichen.
Der größte Mangel der Story ist der überbordende Off-Monolog. Poison Ivy schreibt während ihrer Reise Briefe an Harley welche ihre Taten, Gefühle und Motivationen näher erläutern. Das ermüdet auf die Dauer etwas und da wäre weniger mehr gewesen. Allerdings machen das die sehr guten Zeichnungen mehr als wett. Der Seitenaufbau ist innovativ und immer wieder lassen sich Kleinigkeiten entdecken.
Auch der Blick in die Psyche ist gelungen, denn in ihren Halluzinationen wird auch deutlich, dass Harley als Projektionsfläche die Rolle des psychoanalytischen Es übernimmt, während ihre Visionen von Batman man als das „Über-Ich“ bezeichnen kann. Optisch ist das alles sehr faszinierend, inhaltlich verbleibt es aber etwas an der Oberfläche. Im Grunde ist im ersten Band die erste Storyline auch schon abgeschlossen, aber neugierig genug ist man, um auf den zweiten und abschließenden Band zu warten.
Fazit:
Die hervorragenden Zeichnungen machen den überbordenen Off-Kommentar wieder wett und die zunehmende Unberechenbarkeit des Charakters macht die Lektüre durchaus spannend. Für Fans empfehlenswert.
Poison Ivy 1: Metamorphose
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 19,00
ISBN 10:
3741633003
ISBN 13:
‎ 978-3741633003
164 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Zeichnungen
- interessanter Einblick in Charakter
- Unberechenbarkeit
- überbordener Off-Kommentar
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 31.05.2023 | ||||||
Kategorie: | Hefte | ||||||
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