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Comic-Besprechung - Peacemaker

Geschichten:

Peacemaker (Peacemaker: Disturbing the Peace 1, Peacemaker tries hard 1-6)
Autor: Garth Ennis, Kyle Starks, Zeichner / Inker: Garry Brown, Steve Pugh, Colorist: Lee Loughridge, Jordie Bellaire



Story:

Peacemaker will unbedingt seine Einsamkeit hinter sich lassen und Freunde finden. Leider steht er sich immer wieder selber dabei im Weg. Als er einen kleinen Hund rettet, meint er endlich einen Freund gefunden zu haben. Leider wird der Hund entführt und Peacemaker soll einen gefährlichen Auftrag ausführen. Doch als er verraten wird, wird deutlich das sich niemand mit Peacemaker anlegen sollte.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Die Figur des Peacemaker gibt es schon seit 1966. Das dürfte jetzt so manche überraschen. Damals war sie im Repertoire des Charlton Verlages zu finden, geriet aber etwas in Vergessenheit als DC den Verlag aufkaufte. Erst 1985 wurde Peacemaker als Schurke in das DC Universum eingeführt spielte aber keine große Rolle. Somit war der Einsatz in der Suicide Squad im Grunde vorprogrammiert. In dieser Task Force X braucht man einige bekannte Charaktere damit die Fans am Ball bleiben, oder sogar erst darauf aufmerksam werden wie etwa bei Harley Quinn, andererseits braucht man einige unbekannte und unwichtige Schurken als Kanonenfutter. Schließlich sterben einige Mitglieder der Suicide Squad sowohl in den Comics als auch in den Filmen.

Regisseur James Gunn nutzte jedenfalls Peacemaker in einer zentralen Funktion in dem Film The Suicide Squad und war von der Performance von John Cena so angetan, dass noch während der Produktion des Spielfilmes die TV-Serie Peacemaker entwickelt wurde. Im Zuge des Kinofilms und der Serie bekommt nun auch der Anti-Held bzw. Schurke seine erste eigene Comicreihe. Zumindest erst einmal eine Mini-Serie.

Gerade der Autorenname Garth Ennis übt da schon einen großen Reiz aus und man fragt sich was er mit der Figur anstellen wird. Leider hat Ennis nur einen One-Shot geschrieben der in dem dicken Tradepaperback der eigentlichen 6-teiligen Miniserie voran gestellt ist. Leider merkt man das Ennis nichts mit der Figur anfangen kann. Es macht sich eine gewisse Lustlosigkeit bemerkbar und es schien eine reine Auftragsarbeit gewesen zu sein anstatt ein Herzensprojekt. Die Story ist ein einziger Dialog mit Rückblicken auf die Biographie von Peacemaker. Da blitzt ab und an der grimmige böse Humor von Ennis auf, aber es ist im Großen und Ganzen wieder ein Rückgriff auf das Thema der Kameradschaft unter Soldaten. Ein beliebtes Thema bei Ennis was hier noch einen doppelten Boden bekommt wenn Peacemaker seinen eigenen Kodex noch darüber stellt. Es gibt einige gute Gags und einige böse blutige Einfälle aber für Fans von Ennis dürfte das enttäuschend sein.

Nach diesem One-Shot gibt es dann die 6-teilige Mini-Serie die sich vom Tonfall her deutlich an der TV-Serie orientiert.  So holt sie diejenigen Leser*innen ab die aufgrund der Filme und der Serie zu der Comicserie greifen, was wohl ziemlich alle sein dürften, verschreckt aber auch diejenigen welche den Charakter aus der Serie hassten. Vor allem was die dummdreisten sexistischen Sprüche angeht. Aber das hat ja auch wieder seinen Reiz da die Figur im Grunde in den 1980er Jahren stehengeblieben ist und neben seiner Dummheit noch komplett aus der Zeit gefallen wirkt. Ein herrlich politisch inkorrekter Anachronismus. Und überraschenderweise ist die Serie teils wirklich lustig und es gibt auch einige wirklich gelungene Sequenzen. Zugleich wird deutlich, dass die Figur trotz traumatischer Vergangenheit relativ wenig hergibt, sondern am besten noch als Kontrapunkt in einem Team funktioniert. Aber wenn er mit einem Weltkriegsveteran und einer Biene, ja richtig gelesen, einer Biene, in den Kampf zieht, so bleibt kein Auge trocken. Es ist schon paradox das dieser Band mehr von Garth Ennis hat als das Kapitel das Ennis selber geschrieben hatte. Freunde von harter Action, schwarzen Humor und die bei politischer Inkorrektheit keine Schnappatmung bekommen, können hier getrost zugreifen. Fans der TV-Serie machen auf jeden Fall nichts falsch.



Fazit:

Kurioserweise hat der Part den Garth Ennis nicht geschrieben hat, mehr von Ennis als sein eigener. Böser, grimmiger, politisch inkorrekter Humor gepaart mit blutiger Action ergibt ein schönes trashiges Vergnügen. Fans der TV-Serie müssen einfach zugreifen.



Peacemaker - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Peacemaker

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 25,00

ISBN 10:
3741636223

ISBN 13:
‎ 978-3741636226

204 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • bluige Action
  • böser politisch inkorrekter schwarzer Humor
  • schräge Ideen
Negativ aufgefallen
  • Lustlosigkeit bei Ennis
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.67
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 29.03.2024
Kategorie: Hefte
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