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Comic-Besprechung - Shamo 18
Geschichten:Kap. 178 - 188
Autor: Akio Tanaka, Zeichner: Izou Hashimoto,Tusche: Izou Hashimoto
Story:
Der begnadete Tänzer Toma Takahara will unbedingt Ryo Narushima aufspüren. Dafür gibt er seine Karriere auf und scheut nicht einmal davor zurück, sich die Achillessehne zu durchtrennen, um seinen Entschluss für jeden deutlich zu machen. Er möchte Karate erlernen, ist jedoch unfähig, einen anderen Menschen mit der notwendigen Vehemenz anzugreifen. Da er weiß, dass seine Faust eine Waffe ist, hält er sich stets zurück.
Als sein Trainer dieses Dilemma erkennt, führt er ihn in die Welt des Judo ein. Zunächst sind die Judoka wenig begeistert davon, dass sie einen Neuling unterweisen sollen, dazu noch einen, der vom Banryukai-Karate kommt. Dann jedoch versetzt Toma jeden in Erstaunen durch sein Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, jede Technik binnen kürzester Zeit zu erlernen. Hat er tatsächlich eine Chance, falls es ihm gelingt, den verschollenen Ryo zu finden?
Meinung:
Der - zunächst - vorletzte Band von "Shamo" konzentriert sich ganz auf Toma, der regelrecht besessen ist von der Idee, Ryo zu begegnen. Was ihn an dem skrupellosen, unbeliebten Karate-Kämpfer so sehr fasziniert, ist immer noch nicht ganz klar. Toma opfert, um sein Ziel zu erreichen, praktisch alles: die Karriere, alte Freunde, sogar seine Gesundheit. Alle Warnungen, die er von Personen erhält, die mit Ryo zu tun hatten, schlägt er in den Wind. Selbst das deprimierende Beispiel von Naoto Sugawara, der nach einem letzten Duell mit Ryo mit einem Gehirnschaden in der Klinik liegt, kann Toma nicht umstimmen.
Genauso wie einst Ryo, für den Karate der einzige Weg war zu überleben, beweist Toma einen eisernen Willen. Nachdem eine Kampfsportart gefunden ist, die ihn nicht zwingt, den Gegner mit den Fäusten zu verletzten, könnte er vielleicht sogar eine Chance gegen Ryo haben. Toma wünscht sich eine echte Herausforderung - der Grund wird erst in den späteren Kapiteln enthüllt.
"Shamo" wendet sich an ein erwachsenes Publikum, das sich für ungewöhnliche und dunkle Themen interessiert. Keiner der Protagonisten ist tadellos; praktisch jeder trägt ein düsteres Geheimnis mit sich herum oder ist gezwungen, Dinge abseits von Moral und Legalität zu tun. Insbesondere die Hauptfigur ist ein widersprüchlicher Charakter, dem man im Wechsel Sympathien, wenn er das Opfer ist, und Ablehnung entgegen bringt, sobald er zum Täter wird. In "Shamo" gibt es keine heile Welt, und auch ein Happy End darf nicht erwartet werden. Die Geschichte ist spannend, mitreißend und überaus bedrückend - durch die vielen Gewaltszenen und das Fehlen genau definierter ethischer Werte ungeeignet für jüngere Leser.
Interessanterweise soll die Serie laut EMA mit Bd. 19 enden. Kürzlich sind jedoch zwei weitere Mangas in Japan erschienen. Wann diese in Deutschland publiziert werden und ob die Geschichte über Bd. 21 hinaus fortgesetzt wird, ist nicht bekannt. Begrüßenswert wäre es auf jeden Fall, ließe EMA die Leser nicht im Unklaren über den tatsächlichen Ausgang der Reihe.
Fazit:
"Shamo" zählt zu den Ausnahme-Serien, die in keines der gängigen Genres so richtig passt. Das Thema, die Charaktere, der Handlungsaufbau und selbst der Stil fallen aus dem Rahmen. Zielgruppe sind die erwachsenen Leser, die eine anspruchsvolle, unbequeme Lektüre suchen und realistischen Beschreibungen den Vorzug geben gegenüber Titeln, die hübsch anzusehen sind, aber keinen Tiefgang haben.
Shamo 18
Autor der Besprechung:
Irene Salzmann
Verlag:
Egmont Manga
Preis:
€ 6,50
ISBN 10:
3-7704-6476-1
ISBN 13:
978-3-7704-6476-0
208 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- dramatische Handlung
- interessante, realistische Charaktere
- ausdrucksstarke Zeichnungen
- sehr viel Gewalt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 30.12.2006 | ||||||
Kategorie: | Shamo | ||||||
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